BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Die Finanzaufsicht Bafin hat in dem Abschlussbericht des Leasingspezialisten Grenke
Die Bafin hatte laut Grenke-Angaben gleich mehrere Mängel festgestellt. So habe das Finanzierungsunternehmen versäumt, zwölf Tochterunternehmen sowie acht weitere Tochtergesellschaften ab dem Zeitpunkt der Beherrschung in die Bilanz mit einzubeziehen. Letztere habe etwa dazu geführt, dass Posten zu hoch ausgewiesen wurden. Das Vorgehen habe gegen Richtlinien verstoßen, begründete die Finanzaufsicht.
Auf die 2020er-Bilanz, deren Veröffentlichung sich wegen einer Sonderprüfung durch KPMG verzögert hatte, habe dies nach Auffassung des Unternehmens keine Auswirkung. Die jetzt von der Bafin angeführten Aspekte für 2019 seien im Zahlenwerk des vergangenen Jahres bereits berücksichtigt.
Nach der Anpassung wies das Unternehmen nach eigenen Angaben zum 1. Januar 2019 ein Eigenkapital von rund 980 Millionen Euro aus. Zum Ende des gleichen Jahres habe der Wert bei 1,143 Milliarden Euro gelegen.
"Nach dem Verständnis des Unternehmens sieht auch die Bafin keinen weiteren Anpassungsbedarf von Jahresabschlüssen", hieß es in der Grenke-Mitteilung weiter. Finanzvorstand Sebastian Hirsch bezeichnete den Abschluss der Prüfung der Bilanz für 2019 durch die Bafin als "weiteren Schritt in die Normalität."
Grenke war im Herbst 2020 ins Kreuzfeuer des Leerverkäufers Viceroy geraten. Dieser warf dem Unternehmen unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit nicht werthaltigen Leasing-Forderungen oder Beteiligungen vor - der Kurs der Grenke-Aktie stürzte daraufhin ab. Mitte Mai hatte der Konzern allerdings das uneingeschränkte Testat für den 2020er-Abschluss erhalten und damit wieder etwas Vertrauen bei den Investoren zurückgewonnen. Nachhaltig behoben ist der Kurssturz aber noch nicht.
Der Kurs der im SDax
Quelle: dpa-Afx