UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1
Auch beim Ergebnis will der Medienkonzern besser abschneiden: Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) soll nun 800 bis 840 Millionen Euro erreichen. Das wäre im Mittel 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzern hatte bereits im Mai seine Ziele angehoben und zuletzt einen bereinigten operativen Gewinn bis zu 800 Millionen Euro angepeilt. Zudem soll die Verschuldung nicht so hoch ausfallen wie bislang erwartet.
Die ProSieben.Sat1-Aktie legte anfänglich um fast drei Prozent zu, büßte die Gewinne allerdings bis zum späten Vormittag ein. Zur Mittagszeit lag das Papier mit 0,52 Prozent im Minus bei 16,055 Euro. Nach einer längeren Durststrecke hatte die Aktie seit der Corona-Krise zugelegt und wird seit einigen Monaten teurer gehandelt als vor dem Ausbruch der Pandemie.
Der optimistischere Ausblick beruht vor allem auf den gewachsenen Werbeeinnahmen. Im zweiten Quartal legten die Werbeerlöse in Deutschland, Österreich und der Schweiz kräftig zu. Im Vergleich zu dem von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresquartal betrug der Anstieg 56 Prozent. Allerdings waren die Erlöse im zweiten Quartal 2020 um 37 Prozent eingebrochen. Auch nach dem jüngsten Anstieg hat ProSiebenSat.1 das Vorkrisenniveau noch nicht ganz erreicht.
Vorstandssprecher Rainer Beaujean zeigte sich optimistisch, dass sich der positive Trend fortsetzt. Der Konzern arbeite daran, Reichweite, Marktanteile und Diversifizierung zu steigern.
Im zweiten Quartal stieg der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge im Jahresvergleich um 47 Prozent auf rund 1,05 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn wurde mit 165 Millionen Euro mehr als versiebenfacht. Seine vollständigen Quartals- und Halbjahreszahlen für das laufende Geschäftsjahr will der Konzern am 5. August veröffentlichen.
JPMorgan-Analyst Daniel Kerven bewertete die Jahresziele trotz der Anhebung immer noch als konservativ. Dies reflektiere die Unsicherheit rund um die weitere Entwicklung der Delta-Variante des Coronavirus. Kerven sieht aber Luft für weitere Anhebungen in der zweiten Jahreshälfte. UBS-Analyst Richard Eary erwartet hingegen, dass der Konzern die Gewinnschwelle wegen zusätzlicher Investitionen in die Inhalte statt 2022 erst im Jahr 2025 erreicht./lew/stw/mis
Quelle: dpa-Afx