WOLFSBURG/STUTTGART (dpa-AFX) - Der neue Volkswagen
Die Aktien der Porsche SE verloren im frühen Montagshandel 3,4 Prozent und die Volkswagen-Vorzüge um 2,8 Prozent an Wert. Die Porsche SE ist die VW-Eigentümerholding, die nicht mit der Porsche AG verwechselt werden darf. Allerdings lag das Kursminus vor allem am schwachen Gesamtmarkt: Der deutsche Leitindex Dax büßte mehr als drei Prozent ein.
Blume nannte es in der "Bild am Sonntag" einen "Riesenvorteil", dass er bereits für die vier Konzernmarken Audi, Seat, Volkswagen und Porsche gearbeitet hat. "Ich habe ein großes Netzwerk, kenne die Stärken und Schwächen von VW
Bereits am Donnerstag hatte Volkswagen bestätigt, dass der Anfang 2022 auf ein Dutzend Manager erweiterte Vorstand wieder gestutzt wird. Vertrieb, Beschaffung, Produktion und Entwicklung sollen demnach in einer Art "Synergien-Ressort" aufgehen - dieses firmiert zusätzlich als "erweiterte Konzernleitung". Dadurch bleiben insgesamt neun Einzelposten auf der obersten Führungsebene übrig. Blume selbst werde sich als Vorsitzender "dabei auf Strategie, Qualität, Design sowie die Software-Tochter Cariad konzentrieren", hieß es am Donnerstag nach einem Beschluss des Aufsichtsrats.
Der strukturelle Umbau hat dabei fast keine Auswirkungen auf die personelle Besetzung. Auf oberster Ebene bleiben neben Blume der neue VW-Hauptmarkenchef und Koordinator des Massengeschäfts, Thomas Schäfer, Audi- und Oberklassen-Chef Markus Duesmann, der Personalvorstand und Chef der Truck-Sparte, Gunnar Kilian, sowie China-Chef Ralf Brandstätter. Außerdem gehören Rechtschef Manfred Döss, Technikchef Thomas Schmall, IT-Chefin Hauke Stars und Finanzchef Arno Antlitz zum Kernteam des Konzernvorstands. Antlitz soll übergangsweise einige Funktionen zusammen mit Blume ausfüllen, Grund dafür ist der mögliche Börsengang der Porsche AG.
Bei diesem wichtigen Projekt könnte Volkswagen schon in der laufenden Woche Nägel mit Köpfen machen: Wie das Unternehmen am Samstag mitteilte, befassen sich Vorstand und Aufsichtsrat in ihren Sitzungen am 5. September 2022 mit der Ankündigung eines möglichen Börsengangs der VW-Sportwagentochter Ende September oder Anfang Oktober. Zudem solle über die Zustimmung zu einem Verkauf eines Viertels der Stammaktien plus einer Aktie der Porsche AG an die VW-Holding Porsche SE entschieden werden. VW hatte im Februar mitgeteilt, einen solchen Schritt zu prüfen.
Mit dem milliardenschweren Verkauf der Anteile an dem Sportwagenbauer würden die Familien Porsche und Piëch, die bei der Porsche SE
Sollten sich beide Unternehmen auf diesen Anteilserwerb verständigen, hinge ein Börsengang der Porsche AG dann noch unter anderem von der Entwicklung des Aktienmarktes insgesamt ab, teilte Porsche SE am Wochenende mit.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Ende August unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass die VW-Luxusmarke trotz des getrübten Marktumfeldes mit bis zu 85 Milliarden Euro bewertet werde. Damit wäre das Börsendebüt eines der größten aller Zeiten in Europa. Branchenexperten hatten zuvor für die Porsche AG bei normalen Rahmenbedingungen mit einer Bewertung von 80 bis 100 Milliarden Euro gerechnet.
Bei den Wolfsburgern seien bereits Vorbestellungen eingegangen für mehr als die wohl angebotene Aktienzahl, die eine Bewertung von 60 bis 85 Milliarden Euro implizierten, hatte es geheißen. Zu den Interessenten an dem Porsche-Börsengang gehörten die US-Fondgesellschaft T Rowe Price Group und der Staatsfonds von Katar. Die Porsche AG habe aber auch das Interesse von Milliardären wie Dietrich Mateschitz, dem Gründer des Energy-Drink-Herstellers Red Bull, sowie LVMH-Chef Bernard Arnault geweckt./toh/mis/mne/mis/stk
Quelle: dpa-Afx