LUXEMBURG (dpa-AFX) - Wegen zeitlich verschobener Auslieferungen von Produktionen und Inhalten rechnet der Fernsehkonzern RTL im laufenden Jahr mit weniger Umsatz. Der Erlös dürfte auf 7,2 Milliarden Euro steigen, teilte das MDax-Unternehmen am Freitag in Luxemburg mit. Konzernchef Thomas Rabe hatte bereits zuvor die Jahresziele angepasst. Zuvor stand ein Umsatzziel von rund 7,3 bis 7,5 Milliarden Euro sowie ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) inklusive Streaming-Anlaufverluste von 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro im Raum. Das operative Ergebnis soll wegen der sich schwächer als erwartet entwickelnden TV-Werbemärkte nun am unteren Ende der Spanne liegen.

"Mit Blick auf das vierte Quartal gehen wir davon aus, dass sich das schwierige Umfeld auf den Werbemärkten, vor allem in Deutschland, fortsetzen wird", sagte der Manager.

In den ersten neun Monaten konnte die RTL-Gruppe deutlich mehr zahlende Abonnenten für ihre Streaming-Plattformen RTL+ in Deutschland und Videoland in den Niederlanden gewinnen. Mit knapp 4,8 Millionen zahlenden Kunden lag die Zahl rund 40 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Allerdings nimmt das Tempo ab: Die Zahl der Bezahlkunden bei RTL+ stieg um mehr als die Hälfte, bei Videoland gab es ein Plus von fast zehn Prozent - in beiden Fällen fiel die Wachstumsrate deutlich geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Von Juli bis September steigerte RTL den Konzernumsatz um fast ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate steht damit ein Plus von zwölf Prozent auf 5 Milliarden Euro zu Buche. Dabei profitierte das Unternehmen maßgeblich von seinem weltweiten Inhaltegeschäft mit Fremantle, das fast 28 Prozent mehr erlöste. Der Werbeumsatz blieb nahezu stabil./ngu/jha/

Quelle: dpa-Afx