HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Rund 900 Beschäftigte des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler
Schaeffler hatte im November angekündigt, 1300 weitere Stellen abzubauen, vor allem in Geschäftsfeldern, die sich mit der Technik für Verbrenner-Fahrzeuge beschäftigen. 1000 Stellen sollen bis 2026 allein in Deutschland wegfallen. Am Mittwoch begannen nach Angaben der Gewerkschaft die Gespräche über das Abbauprogramm zwischen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretern.
"Dies ist keine Folge der gestiegenen Energiekosten oder gar der geopolitischen Situation, sondern der Transformation", hatte Vorstandschef Klaus Rosenfeld im November erklärt. Er machte vor allem die rasanten Entwicklungen auf den Automobilmärkten in den USA und in China verantwortlich, die stark auf E-Antriebe setzten.
Zu der von der IG Metall initiierten Protestveranstaltung waren Beschäftigte aus allen deutschen Schaeffler-Standorten gekommen. Die Gewerkschaft forderte das Unternehmen auf, die Werke zukunftsfähiger aufzustellen, statt auf Personalabbau zu setzen. Zudem sollten die Mitarbeiter qualifiziert werden, um für neue Herausforderungen fit zu sein. Es dürfe keine Standortschließungen und keine betriebsbedingten Kündigungen geben, außerdem müsse die Verlagerung nach Osteuropa gestoppt werden.
"Wir wollen die Transformation nicht verhindern, aber so gestalten, dass es zu einer Stärkung der betroffenen Standorte kommt. Dazu müssen zukunftsfähige Produkte auf alle Standorte bei Schaeffler aufgeteilt werden", forderte der IG-Bevollmächtigte und Schaeffler-Aufsichtsrat, Jürgen Wechsler.
Die IG Metall kritisierte, bei Schaeffler jage seit 2016 ein Abbauprogramm das nächste. Erst 2020 sei die Streichung von insgesamt 4400 Stellen in Deutschland verkündet worden. Anfang November 2022 kündigte Schaeffler nun den Abbau von deutschlandweit weiteren 1000 Arbeitsplätzen bis 2026 an./dm/DP/mis
Quelle: dpa-Afx