BREMEN (dpa-AFX) - Nach einem Brandanschlag auf den Raumfahrtkonzern OHB
Damals tauchte kurze Zeit später auf einer vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuften Internetplattform ein Bekennerschreiben auf, das die Polizei prüfte und als echt wertete. Als Motiv für die Tat im November wurde unter anderem die Geschäftsbeziehung zwischen OHB und der Bundeswehr genannt, bei der es um den Auftrag für das Aufklärungssatelliten-System SAR-Lupe geht. Auch 2018 gab es einen ähnlichen Zwischenfall bei OHB, als Container in Brand gesetzt wurden.
Das Feuer in der Silvesternacht zog mehrere Büroräume auf zwei Etagen stark in Mitleidenschaft. Zwar laufe die Schadensermittlung noch, man könne aber sicher von einem sechsstelligen Betrag ausgehen, sagte Dirk Schulze, der als OHB-Vorstandsmitglied für den Standort verantwortlich ist. Zum Tatzeitpunkt in der Nacht zum Samstag habe sich ein Wachmann im Gebäude aufgehalten. Es wurde aber niemand durch das Feuer verletzt. Die Unternehmensführung zeigte sich schockiert.
Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) war am Montag bei OHB, um sich ein Bild von dem Brandort zu machen. "Gewalt ist kein Mittel der Politik und kann es auch nicht sein", sagte sie. Sie verwies auf die immense Bedeutung der Raumfahrt für die Umwelt, den Klimaschutz, die Wirtschaft und Verbraucher. "Ohne Erdbeobachtung wüssten wir nichts über den Klimawandel", so Vogt.
Klare Worte fand auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD): "Ich verurteile den Anschlag auf OHB in aller Schärfe und versichere dem Unternehmen meine volle Solidarität. Wer Feuer in Büroräumen legt, ist nichts weiter als ein Krimineller. Die Polizei wird alles tun, um die Täter zu ermitteln", schrieb er auf Twitter./hr/DP/stw
Quelle: dpa-Afx