SALZGITTER (dpa-AFX) - Mit einem Zukunftsprojekt für eine klimafreundlichere Stahlherstellung hat die Salzgitter AG nach Worten von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) eine Zeitenwende für die gesamte Branche eingeleitet. Dies sei der erste Schritt für eine weitgehend dekarbonisierte - CO2-freie - Stahlindustrie, sagte sie am Freitag bei der Übergabe eines Förderbescheides über fünf Millionen Euro. Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrman betonte, mit dem Projekt "Salcos" werde die Grundlage für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion gelegt.

Das Geld wird für den Bau der ersten flexibel mit Wasserstoff und Erdgas betriebenen "Eisenerz-Direktreduktionsanlage" (DRI-Anlage) verwendet. Dabei wird in dem Prozess auf den Einsatz von Kohle verzichtet, die bisher für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Bis 2050 soll nach Unternehmensangaben die komplette Transformation der konventionellen hin zu einer wasserstoffbasierten Stahlerzeugung bei Salzgitter in mehreren Stufen umgesetzt werden. Damit könne die Entstehung von CO2 in der Stahlproduktion um bis zu 95 Prozent reduziert werden.

Allerdings hat die Umstellung ihren Preis. Es gehe letztlich um zwei Fragen, so Ministerpräsident Stephan Weil (SPD): "Wie geht es und wer bezahlt es?". Dass es funktioniere, daran habe er keine Zweifel. Wenn das System greifen solle, werde man aber über andere finanzielle Dimensionen sprechen. Salzgitter-Chef Fuhrmann sprach langfristig von notwendigen Milliarden-Investitionen. Schulze signalisierte grundsätzlich Bereitschaft, sich auch an höheren Kosten für "grünen Stahl" zu beteiligen./hr/DP/eas

Quelle: dpa-Afx