PEKING (dpa-AFX) - Seit in China die Corona-Krise weitgehend unter Kontrolle ist, blickt Volkswagen zuversichtlich auf seinen wichtigsten Absatzmarkt. "Alle unsere Marken schlagen sich ziemlich gut", sagte Stephan Wöllenstein, Chef von VW in China, am Freitag vor Journalisten in Peking. Er gehe davon aus, dass die VW-Gruppe in der zweiten Jahreshälfte wieder ähnlich abschneiden werde wie im zweiten Halbjahr 2019.

Der Markt war in den ersten drei Monaten des Jahres infolge der Coronavirus-Beschränkungen stark eingebrochen. Inzwischen befinde man sich in einer "V-förmigen" Erholung, sagte Wöllenstein. Nachdem die Verkäufe im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent abgesackt waren, lag das Minus Ende des ersten Halbjahres noch bei 17 Prozent. Das zeige, dass viel Geschäft aufgeholt werden konnte, so Wöllenstein.

Trotz der beachtlichen Erholung wird es laut Wöllenstein nicht zu schaffen sein, sämtliche Einbußen bis zum Jahresende aufzuholen. Man erwarte für das Gesamtjahr ein Minus beim Absatz im einstelligen Bereich. Allerdings werde Volkswagen wahrscheinlich Marktanteile gewinnen, da sich der Gesamtmarkt in China schwächer entwickle als VW.

Im Geschäft mit Oberklasse-Fahrzeugen sei sogar ein leichtes Plus möglich. Erfreulich entwickle sich auch die für den chinesischen Markt konzipierte Einstiegsmarke Jetta. Seit dem Start im vergangene Herbst hätten die drei Jetta-Modelle bereits einen Marktanteil von fast einem Prozent errungen.

Laut Wöllenstein hilft die starke Erholung in China dabei, den VW-Konzern derzeit international zu stützen. Jedoch gebe es auch in der Volksrepublik weiterhin Unsicherheiten. So könne nicht ausgeschlossen werden, dass es im Herbst oder Winter, wenn sich das Wetter wieder abkühlt, zu einer neuen Corona-Welle auch in China kommt./jpt/DP/mis

Quelle: dpa-Afx