WOLFSBURG (dpa-AFX) - Vorstand und Aufsichtsrat des VW -Konzerns wollen die Aktionäre am Donnerstag (10.00 Uhr) genauer über die Lage beim größten deutschen Unternehmen ins Bild setzen. Themen der online veranstalteten Hauptversammlung, zu der die Anteilseigner ihre Fragen abermals vorher einreichen mussten, dürften vor allem der weitere Kurs und die Erwartungen des Managements angesichts der verschiedenen Krisen sein, die Wirtschaft und Politik in Europa unter Druck halten.

Der Krieg in der Ukraine, die damit verbundene Gefahr von noch stärker erhöhten Energiepreisen, größeren Zerstörungen und gekappten Lieferketten treiben auch Volkswagen um. Außerdem sind Konjunktur und Welthandel von neuen Corona-Lockdowns im Hauptmarkt China belastet. Der Jahresverlauf ist schwierig kalkulierbar, Grundmaterialien wie Halbleiter und Rohstoffe könnten knapp bleiben oder knapper werden.

Bisher hält der Konzern den Abwärtsrisiken nicht zuletzt dank seines guten Geschäfts mit Oberklasseautos und mit weiteren Kostenkürzungen stand. Im ersten Quartal verdiente er rund 6,7 Milliarden Euro - fast doppelt so viel wie Anfang 2021.

Einige Aktionäre haben aber auch kritische Fragen an die Führung. So will ein großer Investor über den neuerlichen Krach zwischen Vorstandschef Herbert Diess und dem Betriebsrat im vorigen Jahr sprechen. Zudem wird auf mögliche Interessenkonflikte nach einem Börsengang der Porsche AG verwiesen. Der angepeilte Formel-1-Einstieg, die Strategie in China und die Situation bei der Software-Sparte Cariad sollen ebenfalls thematisiert werden./jap/DP/jha

Quelle: dpa-Afx