WOLFSBURG (dpa-AFX) - Bisher sprudeln die Erträge von Volkswagen weiter - bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal dürfte es am Mittwoch aber ebenso um die Folgen der Inflation und Energiesicherheit Europas gehen. Vorläufige Daten von Mitte April zeigen bereits, dass der Konzern bisher üppig verdient. Die Wolfsburger stellen sich jedoch auf weitere Risiken ein.

Für Januar bis März meldete Finanzvorstand Arno Antlitz ein um Sondereinflüsse aus der Dieselaffäre bereinigtes Betriebsergebnis von 8,5 Milliarden Euro. Davon kommen 3,5 Milliarden Euro aus Papieren, mit denen sich VW gegen anziehende Rohmaterialpreise absichert. Im Vorjahreszeitraum war der Gewinn im Tagesgeschäft leicht geringer ausgefallen (4,8 Mrd Euro), wenn man diesen Bucheffekt einbezieht. Auch damals gab es allerdings schon veränderte Rohstoffbewertungen.

Nimmt die Teuerung wie derzeit stark zu, steigt in der Bilanz der rechnerische Wert solcher Verträge. Zu Geld machen lassen sie sich aber kaum, weil der Konzern auf die zugehörigen Teile angewiesen ist.

In der Versorgung sowohl mit Mikrochips als auch mit verschiedenen Grundressourcen ruckelt es weiter erheblich. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar verschärfte sich die Lage noch.

Außerdem kostet Energie immer mehr. "Die Gefahr für Europa ist schon riesengroß", sagte Konzernchef Herbert Diess bei einer Veranstaltung der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" und "Wolfsburger Nachrichten". "Die Inflation, die dadurch entsteht, kann Europa destabilisieren."/jap/DP/nas

Quelle: dpa-Afx