WOLFSBURG (dpa-AFX) - VW -Konzernchef Herbert Diess sieht in der Corona-Krise leichte Anzeichen der Besserung - doch die finanziellen Einbußen blieben vorerst gewaltig. "Wir haben eine Erholung, die noch weit weg vom Vorkrisenniveau ist", sagte der Manager in einer Gesprächsrunde der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Während Oberklassemarken der Gruppe wie Porsche oder Bentley "besser durch die Krise" kämen, sei die Situation für die Kernmarke VW oder Seat klar schwieriger: "Im Volumen trifft es uns härter."

Zwar spüre man auch im Massengeschäft inzwischen eine Belebung im Auftragseingang - doch die Finanzlage sei angespannt. "Wir verlieren Substanz." Im laufenden Jahr habe die Pandemie Volkswagen bereits rund 10 Milliarden Euro an Liquiditätsreserven gekostet.

Die kommende Zeit werde entscheidend: "Es wird in den nächsten Wochen sehr stark davon abhängen: Gibt es Rückschläge, oder kommen wir weiter aus der Krise?" fragte er mit Blick auf mögliche neue Sars-CoV-2-Hotspots. Infolge der Viruskrise ging der Absatz der Autobranche massiv zurück.

Die Probleme mit Software-Funktionen bei neuen Modellen erklärte der VW-Konzernchef mit der hohen Komplexität des Themas: Vom Golf 7 zum neuen Golf 8 etwa habe sich "der Software-Anteil verzehnfacht". Dies sei einer der Gründe, warum Volkswagen nun mehr eigene IT-Systeme entwickle, auch in der gerade gestarteten Software-Organisation.

"Wir müssen unsere Organisation dahingehend umstellen, dass wir schnell Software erstellen und kontinuierlich im fahrenden Auto erweitern", sagte Diess. "Das kostet uns schon Kraft in Wolfsburg." Der bisherige Software-Chef Christian Senger, der nun allerdings abgelöst werden soll, habe "das sehr gut gemacht - aber es war eine schwierige Geburt, alle Software-Ressourcen im Konzern zu bündeln"./jap/DP/eas

Quelle: dpa-Afx