WOLFSBURG/COBURG (dpa-AFX) - Der VW
Teil der Vereinbarung ist laut VW-Konzernbetriebsratsvizechefin und Sitech-Aufsichtsrätin Daniela Cavallo auch eine Jobgarantie für die Beschäftigten der deutschen Sitech-Standorte bis 2029 sowie das Ziel, die Werke möglichst gut auszulasten. Der Chef der Gesellschafterversammlung von Brose, Michael Stoschek, erklärte: "Ich bin zuversichtlich, dass Volkswagen und Brose eine solide Basis für das Joint-Venture erarbeiten werden, das auf dem hart umkämpften Markt für Fahrzeugsitze eine führende Position einnehmen wird."
VW-Komponenten-Vorstandschef Thomas Schmall sieht Vorteile in der gemeinsamen Entwicklung von Sitztechnik etwa für Autos beim autonomen Fahren: "Das Interieur der Zukunft wird ein neu definierter Lebensraum sein, bei dem neben Komfort und Sicherheit die Flexibilität und Personalisierung des Innenraums im Vordergrund stehen." Brose will nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Schrickel unter anderem Produkte mit Sensorik und Software einbringen.
Der Gesamtbetriebsrat von Sitech erklärte, ein Partner sei für die "strategische Ausrichtung unerlässlich, um unsere Wettbewerbsposition weiter auszubauen". Gleichzeitig bleibe man eng an VW angebunden. Die Belegschaftsvertreter betonten aber ebenso: "Mit uns wird es im Falle einer Kooperation keine tariflichen Einschnitte geben." Geltende Modellzusagen an die Werke müssten außerdem Bestand haben.
Sitech war in der VW-Gruppe schon vor der Corona-Krise unter erhöhten Kostendruck geraten. Das Werk in Hannover musste geschlossen werden, weil zwei konzerninterne Großaufträge verloren gegangen waren. Im März wurde nach Angaben der IG Metall ein Sozialplan beschlossen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte Sitech mit 450 Menschen zuletzt Sitztechnik für die leichten VW-Nutzfahrzeuge hergestellt./jap/DP/nas
Quelle: dpa-Afx