(Wiederholung vom Silvesterwochenende)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Leitindex Dax hat ein turbulentes Jahr 2020 mit einem Plus von rund 3,5 Prozent auf 13 718,78 Punkte beendet. Der Corona-Börsencrash vom Frühjahr ist damit abgehakt. Seit dem Jahrestief von rund 8255 Punkten im März hat der Dax sogar zwei Drittel zugelegt. Die größten Gewinner und Verlierer des Jahres aus dem Index in der Übersicht:
1. Delivery Hero +80% - Restaurants sind wegen der Lockdowns geschlossen und viele trauen sich aus Angst vor einer Corona-Infektion nicht mehr in Gaststätten - stattdessen bestellen sie ihr Essen lieber online. Dieser Trend befeuert die Geschäfte des Essenslieferanten, der erst im August für den wegen eines Bilanzskandals insolventen Zahlungsabwickler Wirecard in die erste deutsche Börsenliga aufgerückt war. Delivery Hero darf nun auch wie geplant in Asien mit der Übernahme der südkoreanischen Woowa expandieren.
2. Infineon +54,6% - Die Corona-Krise beschleunigt die Digitalisierung der Welt. Davon profitiert auch der Chiphersteller. Hinzu kommt die Erholung der Autobranche, die viele Infineon-Chips verbaut.
3. Merck KGaA +33,2% - Der Pharma- und Chemiekonzern steuert weitgehend unbeschadet durch die Corona-Pandemie. Zwar schwächelte phasenweise das Geschäft mit Farbpigmenten wegen der mauen Nachfrage aus der Auto- und Kosmetikindustrie, die meisten Bereiche erholten sich aber im Jahresverlauf. Zudem florierte die Laborsparte dank Aufträgen rund um Produkte und Dienstleistungen für die Arzneimittelherstellung, auch im Zusammenhang mit der Viruspandemie. Aber auch das Halbleitergeschäft zog deutlich an. So hatte sich Merck den US-Halbleiterzulieferer Versum Materials und den kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular einverleibt
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28. MTU -16,2% - Der Zusammenbruch des Flugverkehrs im Zuge der Corona-Pandemie belastete nicht nur die Airlines schwer, sondern auch Flugzeugbauer wie Boeing und Airbus und deren Triebwerkslieferanten wie MTU.
29. Fresenius -24,6% - Die Corona-Krise belastet den Medizinkonzern. Zu Beginn der Pandemie mussten viele Betten für mögliche Covid-19-Patienten freigehalten werden, planbare Behandlungen wurden verschoben. Das belastete nicht nur die Krankenhäuser des Konzerns, sondern auch die auf flüssige Nachahmermedikamente wie Narkosemittel und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Kabi. Im dritten Quartal lief es zwar schon wieder besser, den Aktien half das bislang aber wenig.
30. Bayer -33,9% - Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern konnte den US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter immer noch nicht komplett beilegen. Zudem musste Konzernchef Werner Baumann den Jahresausblick auch wegen der Corona-Krise senken, die teils das Pharmageschäft belastet, da Krankenhäuser auf nicht dringend notwendige Behandlungen verzichteten. Baumann stellte die Anleger zudem auf massiven Gegenwind im Agrargeschäft ein, Milliarden wurden daher abgeschrieben./mis/tav/tih/jha/
Quelle: dpa-Afx