(überflüssiges Wort in Überschrift und im ersten Satz entfernt: offenbar)
HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler
Die Schaeffler-Aktie notierte zuletzt mehr als 8 Prozent im Minus bei 5,93 Euro. Im laufenden Jahr haben die Papiere im Zuge des Corona-Crashes und der Marktturbulenzen fast 40 Prozent an Wert verloren. Auf längere Sicht sieht es mit einem Minus von fast der Hälfte in den zurückliegenden 3 Jahren noch schlechter aus.
Mit dem Geld könnte Schaeffler den Angaben zufolge den laufenden Umbau des Konzerns weiter vorantreiben und "potentielle Wachstumschancen nutzen", hieß es. Ein weiteres Ziel der möglichen Kapitalerhöhung sei es, den Streubesitz der Schaeffler-Aktie zu erhöhen.
"Wir wollen die Voraussetzung für eine Kapitalerhöhung schaffen und damit unseren Spielraum für die nächsten fünf Jahre erhöhen", sagte Unternehmenschef Klaus Rosenfeld im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Maßnahme sei Teil eines Plans, um Schaeffler gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen zu lassen. Insgesamt könnten dem Unternehmen bis zu 1,2 Milliarden Euro zufließen - allerdings wohl nur, wenn es keinen Rückschlag für die Aktie gibt bis zu einer Kapitalerhöhung.
Im zweiten Quartal hatte Schaeffler die Folgen der Corona-Krise stark zu spüren bekommen und unter dem Strich tiefrote Zahlen geschrieben. Auch operativ stand ein herber Verlust zu Buche, der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über ein Drittel ein. Bereits vor der Pandemie spürten die Franken die anhaltend maue Autokonjunktur. Nun trifft die Virus-Krise auch den Zulieferer mit Wucht.
"Jede Krise bietet auch Chancen, unser Geschäftsportfolio ist breit", sagte Rosenfeld mit Blick auf Felder wie E-Mobilität oder das Windgeschäft. Ein kleinerer Zukauf oder eine Übernahme sei mit dem neuen finanziellen Spielraum perspektivisch durchaus denkbar, verdeutlichte der Manager. Rosenfeld verwies auf die "starke Liquiditätsposition" des Unternehmens. Zudem habe Schaeffler bereits im ersten Quartal ganz bewusst Risiken aus der Bilanz genommen.
Wegen der Pandemie hatte das Unternehmen im Frühjahr seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt und bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Jahresviertel kürzlich mitgeteilt, dass ein konkreter Ausblick weiterhin nicht möglich sei. Mit Blick auf das laufende dritte Quartal zeigte sich der Manager nun aber zuversichtlich. "Der positive Trend aus dem April, Mai und Juni hat sich im Juli fortgesetzt und auch der August stimmt uns zuversichtlich", sagte Rosenfeld. Trotzdem sei die Krise noch nicht vorbei. "Ich denke aber, dass der Tiefpunkt durchschritten ist", so der Konzernchef. Nun gelte es, das Unternehmen weiterhin mit Bedacht und Umsicht zu steuern./eas/mne/mis
Quelle: dpa-Afx