PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Vivendi hat vor der geplanten Börsennotierung seiner Musiksparte Universal Music Group (UMG) einem Bericht zufolge einen weiteren Investor gefunden. Ein vom Hedgefonds-Milliardär William Ackmann aufgelegtes Finanzvehikel (Spac) steht vor dem Kauf von zehn Prozent der Musiksparte des französischen Medienkonzerns, wie das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet. UMG werde dabei mit rund 35 Milliarden Euro bewertet. Sollte das erreicht werden, würde die Bewertung über dem von Vivendi-Chef Arnaud de Puyfontaine ausgerufenen Mindestziel von 30 Milliarden Euro liegen.

Vivendi will 60 Prozent der Anteile an der Sparte, die unter anderem Lady Gaga, Taylor Swift, Billie Eilish und The Weeknd unter Vertrag hat, bis Ende September an seine Aktionäre verteilen. Mitte Mai hatte der Konzern mitgeteilt, vor diesem Schritt neben dem chinesischen Konzern Tencent einen weiteren Ankerinvestor an Bord holen zu wollen. Damals hieß es, dass dabei bis zu zehn Prozent abgegeben werden sollen. Die Franzosen haben bereits in zwei Schritten 20 Prozent der UMG-Anteile an den chinesischen Internetriesen Tencent losgeschlagen. Bei der zweiten Transaktion im Dezember 2020 lag die Bewertung von UMG bei 30 Milliarden Euro.

Viele große Investoren hatten von Vivendi seit Jahren verlangt, die Musiksparte vom Konzern zu trennen. So sollen Anleger gezielter in die einzelnen Teile investieren können. Die Bewertung Vivendis soll durch den Wegfall des sogenannten Konglomeratabschlags steigen. Diese Hoffnung wurde bisher nur teilweise erfüllt: Seit der Ankündigung der Börsengangs Mitte Februar zog Vivendis Börsenwert um rund zwölf Prozent auf knapp 35 Milliarden Euro an. Das Kursplus der Aktie seit Mitte Februar fiel dabei aber nur so hoch aus wie der Anstieg des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 oder des Branchenindex Stoxx 600 Media ./zb/stw/jha/

Quelle: dpa-Afx