Amerikas Jobkrise ist beendet. Seit einem Jahr schon entstehen Monat für Monat mehr als 200 000 neue Stellen, die Arbeitslosenrate sinkt in Richtung fünf Prozent. Einen derartigen Boom am Arbeitsmarkt hat es in den Staaten seit 1995 nicht mehr gegeben. Er zwingt die USNotenbank nach neun Jahren historisch niedriger Sätze zur Zinswende. Handelt sie nicht, riskiert sie eine Überhitzung der Konjunktur und Inflation. Doch Fed-Chefin Janet Yellen muss das richtige Maß finden. Zieht sie die Zinszügel zu sehr an, legt der Dollar weiter zu und belastet die Exportchancen von Unternehmen wie Pfizer oder Apple noch mehr als bislang schon.

Während der Greenback immer stärker wird, beschleunigen die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank die Talfahrt des Euro. Seit Jahresanfang verlor die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar bereits rund 13 Prozent. Noch in diesem Jahr könnte die Parität der beiden Währungen erreicht werden. Damit hätte der Kurs des Euro laut Deutscher Bank seinen Boden aber noch nicht gefunden. Die Devisenexperten prognostizieren bis zum Jahr 2017 einen Rutsch des Euro auf 0,85 USCent. Er wäre dann sehr nahe am Allzeittief von 0,82 US-Cent.

Auch die Renditen von auf Euro lautenden Anleihen sind aufgrund der quantitativen Lockerung massiv unter Druck. Die zehnjährige Bundesanleihe wirft nicht einmal mehr 0,2 Prozent ab. Gut möglich, dass die Rendite, wie bereits bei kurzlaufenden Papieren, unter null Prozent sinkt.

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Sicherer Hafen US-Treasuries

Gegen die finanzielle Repression, die schleichende Enteignung der Sparer, können sich Anleger wehren - unter anderem mit US-Staatsanleihen. Zwar dürften die Renditen zehnjähriger Treasuries bis zum Ende des Jahres von aktuell 2,08 Prozent auf 2,6 bis drei Prozent steigen. Die damit einhergehenden Kursverluste lassen sich jedoch durch Währunsgewinne kompensieren. Nicht nur für taktisch orientierte Anleger sind US-Staatsanleihen jetzt ein Kauf. Die Papiere bieten auch langfristig orientierten Investoren Schutz, wenn es zu Korrekturen an den Aktienmärkten kommt.

Neben Einzelwerten können Anleger auch in Fonds investieren. Im über sieben Milliarden US-Dollar schweren Fonds ACM Bernstein American Income entfallen auf sichere US-Staatsanleihen und Papiere der Federal National Mortgage Association (Fannie Mae) rund 33 Prozent. Etwa 32 Prozent investiert das Management in höher verzinste, aber riskantere US-High-Yield- Papiere. Hinzu kommen kleinere Engagements in auf Dollar lautende Emerging- Markets-Anleihen, die unter anderem von Brasilien, Mexiko oder der Türkei emittiert wurden. Diese bieten Anlegern aus dem Euroraum nicht nur die Chance auf Währungsgewinne, die Bonds sind im Vergleich zu US-Treasuries beziehungsweise zu deutschen Bundesanleihen auch attraktiver verzinst. Insgesamt besteht das Portfolio aus rund 380 Einzeltiteln. Bislang hat der American Income die richtige Mischung gefunden. Auf Sicht von drei Jahren legte er um 40 Prozent zu, seit Anfang des Jahres schaffte er 14 Prozent.

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