Dieser Technologieriese, lange Zeit der wertvollste Konzern der Welt, erlebt 2025 eine schwierige Zeit. Tech-Staranalyst Gene Munster sieht dagegen viel Potenzial.

2025 verläuft für Apple bislang erstaunlich enttäuschend. Bis vor zwei Wochen notierte der lange Zeit wertvollste Konzern der Welt noch um 17 Prozent im Minus — und steht damit bis auf Tesla im krassen Kontrast zu Wertentwicklung der anderen Mag 7-Werte. Der Grund: keine erkennbare AI-Strategie.

Für Gene Munster, Managing Partner bei Deepwater Asset Management, besteht in der Underperformance tatsächlich eine Chance. Das Comeback könnte bereits eingeleitet worden sein.   Nach einer Phase der Kurszurückhaltung hat die Aktie des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt in den vergangenen Woche nämlich einen deutlichen Aufschwung erlebt.

Für den langjährigen Apple-Kenner Munster, der Apple seit einer Analysten-Tätigkeit für Piper Jaffray (heute: Piper Sandler) in den Nullerjahren verfolgt, dürfte das indes erst Anfang gewesen sein. Munsters Prognose gegenüber CNBC ist ambitioniert: Apple werde in den kommenden zwölf Monaten zu den beiden besten Performern innerhalb der „Mag 7“ gehören – jener sieben Tech-Mega-Caps, die seit Jahren die US-Börsen dominieren.

Von der iPhone-Stagnation zur Wachstumswende

Munsters Analyse beginnt bei der wichtigsten Umsatzquelle des Konzerns: dem iPhone. In den vergangenen Quartalen war das Wachstum hier eher verhalten, die großen Effekte der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 schienen verpufft. Damals sorgte eine Welle von Neuanschaffungen – befeuert durch Homeoffice, 5G-Einführung und hohe Konsumbereitschaft – für ein Plus von 37 Prozent. Munster sprach seinerzeit von einem möglichen „Superzyklus“, der zweistelliges jährliches Wachstum bringen könnte. Tatsächlich lag das Plus am Ende nur bei rund zwei Prozent – eine klare Fehleinschätzung, wie er rückblickend zugibt.

Doch nun sieht der Tech-Analyst eine Trendwende: Im Juni-Quartal zog das iPhone-Wachstum spürbar an – von mageren Zuwächsen im März auf bereinigte +10 %. Das Bemerkenswerte: Dieser Schub kam ohne bahnbrechende Produktneuheiten. Vielmehr zeigt sich jetzt der Effekt des „Upgrade-Pools“: Millionen Geräte aus der Kaufwelle 2021 erreichen das typische Austauschalter von drei bis vier Jahren. Für Munster ist das ein starkes Signal, dass der iPhone-Zyklus vor einer neuen Belebung steht.

Das iPhone Air als neuer Nachfrage-Treiber

Zusätzlichen Rückenwind erwartet Munster vom kommenden „iPhone Air“, das im September 2026 auf den Markt kommen soll. Es wird nicht das Premium-Modell ersetzen, sondern als schlankere, leichtere und ästhetischere Alternative im Preissegment um 800 Dollar positioniert sein. 

Damit zielt Apple auf Kunden, die Wert auf hochwertige Hardware legen, aber nicht den Spitzenpreis zahlen wollen. Historisch haben neue Formfaktoren und Designvarianten den Absatz belebt – Munster rechnet daher mit einem spürbaren Nachfrageimpuls.

AI – unterschätzt und chancenreich

Während Wettbewerber wie Microsoft, Google oder Meta ihre AI-Strategien lautstark vorantreiben, gilt Apple in diesem Feld als Nachzügler. Grund ist vor allem die strikte „Privacy-first“-Philosophie, die es erschwert, Nutzerdaten im großen Stil für AI-Anwendungen zu verarbeiten. Das "Wall Street Journal" skizzierte jüngst die Gefahr, dass Apple damit ins Hintertreffen gerät.

Munster hält dagegen: „Apple verfügt über enorme Datenmengen – von Gerätesensoren über Gesundheitsinformationen bis zu anonymisierten Nutzungsprofilen – und kann daraus einzigartige AI-Funktionen entwickeln.“ Die Erwartungen des Marktes seien extrem niedrig, was Raum für positive Überraschungen biete. Er rechnet damit, dass Apple 2025 im AI-Bereich Funktionen präsentieren wird, die den Mehrwert für die Nutzer deutlich erhöhen – und damit auch den Absatz neuer Geräte ankurbeln könnten.

Seine Prognose, dass die Aktie in den nächsten zwölf Monaten zu den beiden besten „Mag 7“-Titeln gehören wird, klingt nach heutigem Stand ambitioniert – aber nicht unbegründet. Für Anleger könnte vor allem 2026 zu einem Jahr werden, in dem Apple nicht nur defensiv glänzt, sondern auch offensiv wieder an die Spitze der Tech-Elite aufschließt.

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Apple (WKN: 865985)

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