Im vierten Quartal legte der Umsatz dank der starken Nachfrage in den Kategorien Fußball, Laufsport und Outdoor währungsbereinigt um 19 Prozent zu. Das operative Ergebnis verdreifachte sich zum Jahresende auf 132 Millionen Euro nach 41 Millionen im Vorjahr. Das war deutlich mehr als die Analysten erwartet hatten.
Auch im Gesamtjahr waren die Zahlen glänzend. Insgesamt übertraf der Konzern 2017 mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 16 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro erstmals die Marke von 20 Milliarden. Beim operativen Ergebnis schnitt Adidas mit einem Plus von 31 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro sogar noch besser ab.
Die starke Entwicklung spiegelt sich auch in der deutlich gestiegenen Profitabilität wider. Die operative Marge lag zuletzt bei 9,8 Prozent und damit rund 120 Basispunkte höher als noch vor Jahresfrist.
Angesichts der jüngsten Entwicklung haben sich die Herzogenauracher die Messlatte gleich noch höher gelegt. Bis 2020 soll die operative Marge nun bei 11,5 Prozent liegen. Bislang hatte Adidas-Boss Rorsted 11,0 Prozent in Aussicht gestellt. Der Überschuss soll bis dahin um 22 bis 24 Prozent pro Jahr steigen. Zuvor hatte der Konzern 20 bis 22 Prozent angepeilt.
Im laufenden Jahr sollen die Erlöse währungsbereinigt um zehn Prozent zulegen, die Ebit-Marge soll auf 10,3 bis 10,5 Prozent steigen.
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Einschätzung der Redaktion
Als Kasper Rorsted Anfang 2016 zum neuen Adidas-Chef gekürt wurde, gab es reichlich Vorschuss-Lorbeeren an der Börse. Doch der Däne ist offenbar jeden Euro wert. Statt hemmungslos den Umsatz nach oben zu treiben, verordnet Rorsted dem Konzern profitables Wachstum - mit Betonung auf profitabel. Mit Hochdruck optimieren die Franken ihre Logistik-Kette, peppen ihr Design auf und setzen zudem voll auf Digitalisierung.
Das funktioniert. Bei Kids sind die aktuellen Adidas-Sneaker wie die hippen Yeezy oder NMDs der letzte Schrei. Alleine im vergangenen Jahr ist das eigene Online-Angebot unter www.adidas.com um 57 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro gewachsen. Und auch das soll nur eine Zwischenstation sein. Gut ein Viertel des weltweiten Sportartikel-Geschäfts finde bereits online statt, sagte Rorsted. Bei Adidas liege der entsprechende Anteil noch bei rund 15 Prozent. Da ist also noch Luft nach oben.
Auch beim langjährigen Verlustbringer Reebok hellt sich die Lage allmählich auf. Zwar ist die die US-Tochter noch längst nicht über den Berg, aber "die Blutungen" seien "inzwischen gestillt", sagten Rorsted und Adidas-Finanzchef Harm Ohlmeyer am Mittwoch unisono.
Rorsteds Anleger-Goodies
Neben dem operativen Geschäft gibt es aber auch noch andere Rorsted-Goodies, die das Anlegerherz höher schlagen lassen. Weil der Konzern inzwischen so gut verdient, dürfen sich Anleger auf einen satten Dividendenaufschlag freuen. 2,60 Euro je Anteilsschein wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen. Das wären rund 30 Prozent mehr als vor Jahresfrist. "Eine solche Anhebung ", warb Ohlmeyer am Mittwoch vor Journalisten, habe bislang kein anderes Dax-Unternehmen angekündigt.
Obendrein wollen die Franken in den nächsten drei Jahren auch noch drei Milliarden Euro für Aktienrückkäufe springen lassen. Das dürfte den Kurs zusätzlich stützen.
Auch charttechnisch ist bei der Aktie derzeit alles im grünen Bereich. Den kurzfristigen Abwärtstrend vom vergangenen Sommer hat das Papier wieder verlassen. In der Zone um 165 Euro hat sich eine stabile Unterstützung ausgebildet. Wir bleiben bei unserer Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 200,00 Euro
Stoppkurs: 165,00 Euro