Für einen schnellen Überblick zeigt die vom Börsenstatistik-Magazin "Index Radar" entwickelte Trenddynamik-Übersicht, wie es um die technische Situation der 30 TecDAX-Aktien bestellt ist. Bei knapp 90 Prozent der Mitglieder ist der kurzfristige Impuls abwärts gerichtet, wie die zahlreichen roten Balken zeigen. Eine Ausnahme bilden nur Cancom, Sartorius und Software AG, hier ist die Nachfrage der Investoren trotz der Turbulenzen an den Märkten weiterhin hoch. Die grünen Balken zeigen einen intakten Aufwärtstrend.



Eine passende Spekulation auf die Papiere der Software AG hatten wir Ihnen bereits Ende Januar vorgestellt - den Beitrag finden Sie hier https://www.boerse-online.de/nachrichten/Software-AG-Aktie-koppelt-sich-positiv-vom-Gesamtmarkt-ab-1001016873. Mindestens ebenso aussichtsreich ist Cancom: Bereits heute könnte der Kurs ein frisches Rekordhoch erreichen, darüber wäre der weitere Weg frei. Sollte es dennoch zu einer größeren Korrektur kommen, begrenzt die zuletzt bestätigte Nachfragezone bei 37/38 Euro das Risiko. Aufgrund der anhaltend hohen relativen Stärke ist die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse aber deutlich höher. Nur die kurzfristig etwas überhitzte Markttechnik trübt ein wenig das Bild.



Technisch steht die mittelfristige Börsenampel somit auf Grün. Überzeugend fällt auch das fundamentale Paket aus. Während andere Unternehmen bereits unter rückläufigen Geschäften leiden, brummt bei Cancom der Wachstumsmotor, wie die vor wenigen Tagen gemeldeten Eckdaten für 2015 zeigen. Dank der anhaltend guten Nachfrage im zukunftsträchtigen Cloud- und IT-Geschäft legte der Umsatz um 12,5 Prozent zu, dass Ebitda rückte sogar um gut 22 Prozent vor, was zu einer verbesserten Marge von 6,8 Prozent führte. Gerade die Cloud-Fantasie ist im Kurs noch nicht ausreichend eingepreist, wie auch das 2016er-KGV von 20 zeigt. Dazu kommt eine ordentliche Prise Übernahmefantasie durch Großaktionär Bechtle und den französischen Branchenkollegen Atos.

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Seitwärts Geld verdienen



Sowohl fundamental als auch charttechnisch sind die Perspektiven für die Cancom-Aktie somit gut. Angesichts der zuletzt spürbar gestiegenen Sorgen vor einer weltweiten Rezession sollten Anleger aber dennoch nicht zu offensiv agieren. Einen guten Kompromiss stellen Capped-Optionsscheine dar. Der ausgesuchte Schein DG4JU7 steigt bis Mitte Juni 2016 um 16 Prozent oder 46 Prozent p.a., wenn die Aktie bei mindestens 40 Euro notiert. Sollte der Kurs hingegen unter 35 Euro liegen, verfällt das Zertifikat wertlos. Die vorgelagerte Unterstützung bei 37/38 Euro und die leicht steigende 200-Tage-Linie bei derzeit 35,80 Euro lassen ein solches Szenario aber nicht erwarten.

Basiswert Cancom

Kurs Basiswert 44,7 EUR

Produkt Capped-Call

WKN DG4JU7

Emittent DZ Bank

Bewertungstag 17.06.2016

Basispreis 35,00 EUR

Cap 40,00 EUR

Maximalrendite (p.a.) 16% (46%)

Kurs Zertifikat 0,43 Euro

Zielkurs 0,50 EUR

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de