In den vergangenen Wochen trieb insbesondere die Aussicht auf die Abspaltung den Allgeier-Kurs. Mit seinem internationalen Geschäft für firmenindividuelle Softwareentwicklungen will Nagarro den Umsatz 2021 organisch um 15 Prozent steigern und eine bereinigte Ebitda-Marge von 15 Prozent erzielen.
Der Blick auf die Vorjahre zeigt, dass Nagarro bereits vor der Abspaltung ähnliche Erfolge lieferte. Als Teil der Unternehmensgruppe wurde die Sparte wegen des Konglomeratsabschlags dennoch niedriger bewertet als die Konkurrenz. Die Hoffnung, dass der Spin-off den Abschlag abbaut, hat der Kurs bereits weitgehend eingepreist. Dennoch bietet die Nagarro-Aktie für langfristige Anleger Kurspotenzial. Das Unternehmen ist in einem wachsenden Milliardenmarkt tätig und will den Umsatz auch mit Übernahmen treiben. Nagarro-Chef Manas Fuloria erklärte gegenüber BÖRSE ONLINE, dass ein Drittel des Wachstums nicht organisch erzielt werden soll.
Doch auch Allgeier bietet Potenzial. Nach der Abspaltung will das Unternehmen als auf den deutschsprachigen Raum fokussierter IT-Dienstleister den Erfolg der Vorjahre wiederholen und mittels einer Buy-and-Build-Strategie wachsen. Ein erstes Indiz für die künftigen Absichten bietet die jüngste Übernahme. Allgeier kaufte Publicplan für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Der IT-Entwickler setzte zuletzt zehn Millionen Euro um, dürfte zweistellige Margen erzielen und stärkt die Softwareentwicklung von Allgeier. Ab dem Spin-off wird die Allgeier- Aktie ähnlich einem Dividendenabschlag ex Abspaltung notieren und damit niedriger handeln als heute. Trotz langfristig guter Aussichten für Allgeier wie für Nagarro stufen wir die Aktie daher vorerst auf "Beobachten" ein.
Unsere Empfehlung: Beobachten.