Deutschlands größter Lebensversicherer Allianz ist offiziell gegen eine mögliche Abschaffung des gesetzlich vorgegebenen Garantiezinses. "Für Lebensversicherungen mit langfristigen Zinsgarantien ist der Höchstrechnungszins eine wichtige Leitplanke und hat sich über Jahrzehnte bewährt", kommentierte ein Sprecher der Allianz Leben entsprechende Pläne der Bundesregierung.

Die Abschaffung, wie sie zum Jahreswechsel geplant ist, sei "nicht empfehlenswert". Weil die Lebensversicherer ab 2016 durch das EU-Kapital-Regelwerk "Solvency II" Zinsgarantien mit Eigenkapital absichern müssen, will die Bundesregierung die Branche entlasten und den aktuell bei 1,25 Prozent liegenden Garantiezins abschaffen. Die Änderung soll nur für neue Verträge gelten. Der 1942 eingeführte jährliche Höchstrechnungszins, der vom Finanzministerium festgelegt wird, soll Versicherer vor allzu großzügigen Zusagen an ihre Kunden schützen. Obwohl Marktführer Allianz die Verordnung verteidigt, sollten große, kapitalstarke Versicherer von der Abschaffung des Garantiezinses profitieren. Die Allianz bietet schon länger Alternativen zur klassischen Lebensversicherung an und macht hier knapp ein Drittel des Neugeschäfts.

KDS