Abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss, bis zum Jahresende kann an den Märkten noch viel passieren. Zumindest für die Aktien der Allianz kann sich die Bilanz nach neun Monaten aber sehen lassen. Um rund 20 Prozent legte der Kurs seit Januar zu, damit sind die Papiere im Performance-Ranking der DAX-Werte unter den Top-10 zu finden. Die hohe relative Stärke dürfte gerade im oft starken vierten Quartal weitere Investoren anlocken.
Besonders Fondsmanager greifen gerne bei Werten zu, die im Jahresverlauf gut gelaufen sind, um die Gewinner im Depot auszuweisen. Nach Berechnungen des Statistik-Magazins Index Radar legte die Allianz-Aktie in den vergangenen zehn Jahren acht Mal im vierten Quartal zu, im Durchschnitt rückte der Kurs um knapp fünf Prozent vor. Damit zählt der Versicherungsriese statistisch zu den interessantesten DAX-Werten.
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KGV ist nicht das einzige Kaufargument
Doch auch fundamental gibt es gute Gründe für die Aktie. Die Hurrikans in den USA und der Karibik dürften in der Bilanz keine deutlichen Bremsspuren hinterlassen haben, die Münchner bleiben bisher bei ihrer Jahresprognose. Bereits die Zahlen zum zweiten Quartal waren durchweg positiv, selbst in der Vermögensverwaltung geht es wieder aufwärts. 2017 dürfte ein Rekordjahr werden, Analysten sehen den Gewinn je Aktie bei 16,15 Euro, für 2018 werden aktuell 16,90 Euro erwartet. Daraus errechnet sich ein KGV von elf. Die Allianz ist damit nicht nur im Branchenvergleich (KGV 15) attraktiv, sondern zählt auch unter den DAX-Werten zu den günstigsten Papieren.
Überzeugen kann zudem das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4, dazu kommt die weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von gut vier Prozent.
Als zusätzlicher Katalysator könnte sich eine mögliche Trendwende in der Geldpolitik erweisen. In den USA zieht die Fed bereits die Zügel an und wird die Zinsen zum Jahresende wahrscheinlich erneut erhöhen. Ähnliche Signale sind von der EZB zwar noch nicht zu vernehmen. Die Ära der Nullzinspolitik könnte ihren Zenit aber überschritten haben.
Schlagen die Chinesen zu?
Zwei weitere Faktoren wecken ebenfalls Fantasie. Der chinesische Staatsfonds CIC ist bereits mit rund drei Prozent dabei, auch der Unternehmensgruppe HNA sowie der Finanzkonzern Anbang zeigten zuletzt Interesse. Anleger sollten sich auch den 10. November im Kalender markieren. Die Allianz präsentiert dann ihre Zahlen für das dritte Quartal. Sollte wie erwartet ein Rekordgewinn in Aussicht bleiben, könnte der Versicherungsriese ein neues Aktienrückkaufprogramm auflegen.
Bleibt abschließend der Blick auf den Kursverlauf. Seit rund zehn Monaten läuft die Aktie in einem Aufwärtskanal, dessen Untergrenze bei derzeit 185 Euro eine erste Unterstützung bietet. Zuverlässiger erscheint der Bereich bei 178 Euro, hier liegen einige Wendepunkte der vergangenen Monate. Unter dem Strich geben bei der Allianz somit die Käufer die Richtung vor. Nur der Abstand zur 21-Tage-Linie von gut drei Prozent signalisiert eine leichte Überhitzung und lässt auf eine kleine Atempause schließlich. Mittelfristig sehen die Aussichten aber durchweg gut aus, die Obergrenze des Aufwärtskorridors verläuft bei 200 Euro und stellt ein Kursziel für das vierte Quartal dar.
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Empfehlung der Redaktion
Um von der starken Ausgangslage verstärkt zu profitieren, können risikobereite Anleger zu Knock-out-Scheinen greifen. Das Papier mit der WKN SC2M8Q bietet bei einem Basispreis von 155 Euro einen Hebel von 5,5. Wegen der bis Ende Oktober saisonal oft schwierigen Börsenphase empfiehlt es sich, nur mit kleinen Summen einzusteigen. Im Gegenzug sind aber auch die Gewinnchancen attraktiv: Steigt die Allianz um gut fünf Prozent auf 200 Euro, legt der Hebelschein um rund 30 Prozent zu.
Basiswert |
Allianz |
---|---|
Kurs Basiswert |
190 EUR |
Produkt |
Knock out Bull |
WKN |
SC2M8Q |
Emittent |
Societe Generale |
Fälligkeit |
endlos |
Hebel |
5,5 |
Basispreis |
155 EUR |
Knock Out |
162,6 EUR |
Kurs Zertifikat |
3,52 EUR |
Spread |
0,3 % |