Allianz-Aktie: Konzern will 300 IT-Mitarbeiter mit Abfindungen loswerden
· Börse Online Redaktion"Obwohl wir mit dem Smart Prices & Costs Programm erhebliche Kostenreduzierungen realisieren konnten, liegen wir noch deutlich hinter den Anforderungen, die ein interner Anbieter erfüllen muss, um konkurrenzfähig gegenüber Anbietern am Markt zu sein", heißt es dort.Die Mitarbeiter haben bis Ende Oktober Zeit, die Abfindungen anzunehmen.
Allianz Technology beschäftigt weltweit etwa 8000 Menschen, unter anderem in Indien und Rumänien und Thailand. Dort seien vorerst keine Streichungen geplant, sagte der Allianz-Sprecher. Mitarbeiter berichteten, die Manager hätten zuletzt versucht, Tätigkeiten von Deutschland an diese Niedriglohn-Standorte zu verlagern. Im Intranet heißt es: "Es gibt in mehreren Ländern ähnliche Kostenstrukturen, die alle untersucht werden."
Die Allianz will sparen, um Geld für den Umbau des Konzerns freizuschaufeln. Ein konzernweites Stellenabbauprogramm gibt es allerdings nicht. Zuletzt hatte der Versicherer angekündigt, in Deutschland in dreieinhalb Jahren 700 Arbeitsplätze im Bereich "Schaden/Betrieb" zu streichen. Sie fallen der Digitalisierung und Automatisierung zum Opfer, weil immer mehr Tätigkeiten, etwa bei der Bearbeitung von Schadenmeldungen, ohne menschliches Zutun erledigt werden. Durch Altersteilzeit-Regelungen fallen weitere 500 Jobs in dem Bereich weg. Die Industrieversicherungs-Sparte AGCS hatte im Frühjahr den Abbau von 500 Stellen angekündigt. Das ist dort jeder zehnte Arbeitsplatz.
Die Folgen der Digitalisierung sind auch ein Kernthema bei den Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die Branche. Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag Beschäftigte in Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Karlsruhe, München, Nürnberg und Mannheim zum Streik aufgerufen. Mehr als 3000 nahmen laut Verdi an Demonstrationen teil oder blieben zu Hause. Schon am Freitag hatten allein in Stuttgart mehr als 1000 Mitarbeiter gestreikt.