Generali befindet sich mitten in der Restrukturierung und will sich aus bis zu 15 Ländern zurückziehen. Das Belgien-Geschäft solle an einen einzigen Bieter gehen, anstatt es aufzuspalten. Die Generali-Tochter zählt rund 530.000 Privat- und Unternehmenskunden und ist breit aufgestellt, sie bietet beispielsweise Lebens- und Autoversicherungen an. Sie steigerte die Prämieneinnahmen 2016 um knapp 20 Prozent auf 800 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Gewinn von 89 Millionen Euro.

Den Insidern zufolge hat neben der Allianz auch der Versicherer Athene ein Auge auf das Belgien-Geschäft geworfen, ist aber möglicherweise nur an der Abwicklung des Altbestands der Versicherung interessiert. Allianz, Baloise und Cinven wollten dagegen für das gesamte Geschäft bieten. Die Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab.

Allianz-Chef Oliver Bäte ist seit langem auf der Suche nach Zukäufen - vor allem in Ländern, in denen der Konzern bereits präsent ist. Anfang August ist ihm in Großbritannien mit der knapp 800 Millionen Euro schweren Übernahme der Schaden- und Unfall-Sparte der traditionsreichen Liverpool Victoria Friendly Society (LV=) endlich der erhoffte größere Zukauf gelungen. Erst vor wenigen Tagen erwarben die Münchener den nigerianischen Versicherer Ensure - mit Bruttobeitragseinnahmen von zuletzt elf Millionen Euro ist er aber im Vergleich zu LV= ein Zwerg.

rtr