Dass die Sparte nicht börsennotiert sei, sei dabei kein Hindernis. Bei Akquisitionen sei man deshalb nie eingeschränkt gewesen. "Wenn ein Geschäft wirtschaftlich sinnvoll ist, wären wir in der Lage, es zu finanzieren. Ich glaube nicht, dass ein Börsengang ein schnelleres oder anderes Wachstum ermöglichen würde." Zu möglichen Übernahmezielen sagte die gebürtige Südafrikanerin, man sehe sich vor allem bei Spezialisten für Alternative Investments um. "Vieles dort würde unser Geschäft ergänzen."
Auf die Frage, ob ein Börsengang die Sparte nicht aufwerten könnte, sagte Hunt, das Asset Management sei ein sehr wertvoller Teil des Geschäfts der Allianz-Gruppe: "Sollten wir je der Meinung sein, dass die Sparte nicht ausreichend hoch bewertet wird, würden wir alles prüfen, um sicherzustellen, dass das Geschäft angemessen bewertet wird", sagte die Managerin, die auch Vorstandsmitglied der Allianz SE ist.
Nach dem Corona-Markteinbruch im Frühjahr habe sich das Geschäft in der Vermögensverwaltung erholt. Trotz der Marktstörung erwarte man 2020 Nettozuflüsse. Mit ihren Fondsgesellschaften Pimco und AGI sowie einem verwalteten Vermögen von 2,3 Billionen Euro sieht sich die Vermögensverwaltung der Allianz weltweit mit an der Spitze.
Künftig will sich die Sparte weiter auf aktive Vermögensverwaltung konzentrieren. Den Aufbau eines Geschäfts mit börsennotierten Indexfonds (ETF), wie es die US-Finanzkonzerne Blackrock und Vanguard betreiben, schloss Hunt aus. "Wir sind nicht im passiven Bereich tätig und haben auch nicht vor, hier einzusteigen."
Die lange kriselnde US-Tochter Pimco ist unter der Ägide Hunts in die Gewinnzone zurückgekehrt. Es könne allerdings sein, dass der stark geschrumpfte Pimco-Total-Return-Fonds nie wieder die frühere Größe erreiche, ergänzte Hunt. "Damit habe ich kein Problem." Man wolle vielmehr sicherstellen, als Organisation insgesamt zu wachsen. "Wir konzentrieren uns darauf, dabei die Rentabilität aufrechtzuerhalten und für unsere Kunden angemessene Anlageergebnisse zu erzielen."