Die Alphabet-Aktie fiel dennoch nachbörslich um mehr als vier Prozent. Experten zufolge gibt es Anzeichen für einen wachsenden Kostendruck auf den Technologiegiganten.
"Die Ertragsdynamik von Google bleibt stark", sagte Haris Anwar, Analyst bei Investing.com: "Aber wenn man etwas tiefer eindringt, sieht man einen sich aufbauenden Kostendruck, der vor allem für die Enttäuschung über das abgelaufene Quartal verantwortlich ist." Die Ergebnisse des Technologieunternehmens schürten die Sorge der Investoren, dass große Investitionen in neue Unternehmen, zunehmende regulatorische Kontrollen und der Wettbewerb nur langsam und unvorhersehbar Gewinne abwerfen. Die Aktien von Alphabet fielen nach der Veröffentlichung der Zahlen nachbörslich um rund 4,4 Prozent auf 1055 Dollar.
Nach Angaben des Datenabieters Refinitiv hatten Analysten im dritten Quartal einen höheren Umsatz von 34,05 Milliarden Dollar erwartet. Der Reingewinn lag bei 13,06 Dollar pro Aktie, verglichen mit 9,57 Dollar pro Aktie im Vorjahresquartal. Damit wurde die Analystenschätzung von 10,45 Dollar übertroffen.
Google verzeichnet seit Jahren ein starkes Umsatzwachstum, weil die Kunden in Scharen Werbung in der Suchmaschine und Werbespots auf YouTube kaufen. Im dritten Quartal lagen die Werbeeinnahmen bei etwa 29 Milliarden Dollar, ein Plus von 20,3 Prozent zum Vorjahr und über der durchschnittlichen Schätzung von 28,76 Milliarden Dollar. Der Umsatz in anderen Bereichen wie Gesundheit, im Cloudgeschäft und im Hardware-Verkauf lag aber hinter den Erwartungen. Zudem knabbern Rivalen wie Amazon an den Werbe-Umsätzen von Google. Amazon, das ebenfalls Q 3-Daten veröffentlichte, profitierte erneut von seiner Stärke im Cloudgeschäft wie auch im traditionellen Onlinehandel. Der Umsatz kletterte um 29 Prozent auf 56,6 Milliarden Dollar. Wie bei Google reichte dies jedoch nicht an die Erwartungen heran.
rtr