Der Hype um Künstliche Intelligenz hat Nvidia zum Giganten gemacht. Welche Konkurrenten ihrem Rivalen nun Marktanteile abjagen wollen.
Das Debüt von ChatGPT war der Durchbruch für Künstliche Intelligenz (KI). Das Tempo der Entwicklungen ist rasant. Die Suchmaschine Perplexity des gleichnamigen KI-Start-ups liefert am Computer oder via App oft bessere Ergebnisse als Alphabets Google. Auf internationaler Ebene gelang es Deepseek trotz der Exportbeschränkungen für Spitzentechnologie und KI-Chips nach China, Zweifel an Amerikas Überlegenheit zu wecken. Die Restriktionen aus Washington stacheln Erfindergeist und Kreativität in Hang-zhou, dem chinesischen Pendant zum Silicon Valley, an. Doch so sehr sich die Konkurrenz auch abmüht, noch setzt Nvidia mit seiner KI-Chip-Familie Blackwell die Standards, diktiert die Preise und bleibt der größte Profiteur des Booms. Ein KI-Chip der Kalifornier kann 40 000 Dollar und mehr kosten.
Hinzu kommt die seit 2006 kontinuierlich weiterentwickelte Nvidia-Software Cuda, mit denen Kunden, allen voran die Betreiber großer Rechenzentren, die Hochleistungs-chips an ihre Bedürfnisse anpassen. Nvidia nutzt Cuda für Angebote in verschiedensten Märkten, etwa zum Schürfen von Kryptowährungen oder für die Metaverse-Ambitionen von Mark Zuckerberg, Chef und Gründer von Meta Platforms, früher Facebook. Und Konzernchef Jensen Huang drückt weiter aufs Tempo: „Jede Industrie, jede Fabrik wird in Zukunft einen digitalen KI-Zwilling haben, um Prozesse virtuell zu optimieren“, erklärte er auf Nvidias Entwicklerkonferenz. Viele seiner Visionen hat Huang umgesetzt. Kein Konkurrent verfügt bei Chips und Software über ein ähnlich breites und flexibles Technologieportfolio. Deshalb gerät AMD (Advanced Micro Devices), Nvidias stärkster Rivale im Top-Segment, zunehmend ins Hintertreffen. AMD-Chefin Lisa Su verzichtete zuletzt auf den üblichen Ausblick für das Geschäft mit KI-Chips und stellte nur vage „Dutzende Milliarden Dollar Umsatz in den nächsten Jahren“ in Aussicht. Sieg auf ganzer Linie für Nvidia, wo man sich eher konkrete Prognosen zutraut.
Angriff von unten
Die japanische Investmentbank Mizuho Securities erwartet für Nvidias KI-Chips bis 2027 einen jährlichen Zuwachs der Nachfrage von 17 Prozent. Die Preissetzungsmacht der Kalifornier zwingt die Betreiber von Cloud- und KI-Rechenzentren, immense Summen in ihre IT-Infrastruktur zu investieren: Alphabet, Amazon, Meta Platforms und Microsoft veranschlagen zusammen mehr als 320 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr, 30 Prozent mehr als 2024. Doch sie werden sparsamer. Die Herrscher der Cloud lassen zunehmend häufiger und in größeren Umfängen eigene Chips als Alternativen zu den teuren Nvidia-Produkten entwickeln.
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