Für den MDAX als Index der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenstart um 1,09 Prozent auf 19 886,10 Zähler nach unten und der Technologiewerte-Index TecDAX büßte 0,95 Prozent auf 1605,14 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 gab um rund ein halbes Prozent nach.
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar sprach vom Erreichen einer Widerstandszone des Dax. Entsprechend sei die Neigung der Anleger gestiegen, zunächst einmal Kasse zu machen.
Zudem fehlten zum Wochenauftakt Impulse von der wichtigen Wall Street, an der wegen des Unabhängigkeitstags der USA nicht gehandelt wird. Vor diesem Hintergrund wollten sich vermutlich die Investoren diesseits des Atlantik nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, sagte Analyst Mike van Dulken vom Broker Accendo Markets. Erst am Dienstag dürfte daher die wirkliche Stimmung der Anleger klarer erkennbar werden.
LUFTHANSA AN DER DAX-SPITZE - SIEHT EUROWINGS GUT AUFGESTELLT
Lufthansa-Aktien (Deutsche Lufthansa) schnellten an der Dax-Spitze um fast 4 Prozent nach oben. Laut Konzernchef Carsten Spohr belastete das überraschende Brexit-Votum der Briten die Nachfrage bislang nicht. Zudem sieht Spohr die eigene Billigtochter Eurowings gut aufgestellt. Spätestens bei der nächsten Wirtschaftskrise erwartet er zudem eine Bereinigungen des eng besetzten europäischen Airline-Markts.
Die Papiere der Energiekonzerne Eon und RWE setzten hinter der Lufthansa ihre jüngsten Erholungen mit Kursgewinnen von jeweils rund 3 Prozent fort.
Im MDax stemmten sich die Anteilsscheine des Online-Modehändlers Zalando nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank mit plus 1 Prozent gegen den breiten Markttrend. Morphosys-Papiere (MorphoSys) stiegen im TecDax nach der Bekanntgabe eines klinischen Meilensteins für den Start einer Phase-1-Studie zur Prävention von Thrombose mit einem neuartigen Antikörper ebenfalls um rund 1 Prozent.
AUTOWERTE NACH KEPLER-STUDIE UNTER DRUCK
Aktien von Autobauern und -zulieferern gerieten hingegen nach eine Studie des Investmenthauses Kepler Cheuvreux unter Druck. "Niemand will Autowerte kaufen, aber auch für einen Verkauf ist es vermutlich zu spät", lautet das Fazit der Analysten für die Branche. Sie kürzten ihre Gewinnschätzungen und Kursziele teils deutlich. Die Aktien von Continental und Volkswagen (Volkswagen vz) verbilligten sich jeweils um rund 2 Prozent, wenngleich sie zu den Favoriten der Experten zählen. Im Index der mittelgroßen Werte rutschte der Leoni-Kurs (LEONI) um gut 5 Prozent ab.