US-Präsident Donald Trump will chinesische Waren im Volumen von bis zu 60 Milliarden Dollar mit Zöllen belegen. Die Regierung in Peking bereitet ihrerseits Zusatz-Abgaben auf US-Produkte vor. John Vail, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Nikko, warnt vor überzogenem Pessimismus. "Weder Präsident Trump noch die chinesische Führung wollen eine Krise auslösen. Beide werden sich bemühen, eine mögliche Eskalation zu vermeiden. Wir bleiben dennoch aufmerksam, denn aufgrund der emotional aufgeladenen Situation kann es jederzeit zum Ernstfall kommen."
Daneben werteten Anleger die jüngsten geldpolitischen Signale der US-Notenbank als Hinweis auf insgesamt vier statt drei Zinserhöhungen 2018, fügt Stanzl hinzu. In der alten Woche verlor der Dax mehr als vier Prozent.
ZAHLREICHE KONJUNKTURDATEN AUF DEM TERMINPLAN
In der Karwoche rollt zudem eine Flut von Konjunkturdaten auf Anleger zu: Mit Spannung warten Börsianer unter anderem auf die US-Konsumausgaben am Donnerstag. Die Käufe der Verbraucher gelten als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Am selben Tag steht außerdem das Barometer für die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago auf dem Terminplan.
Hinweise auf die Kauflaune der deutschen Verbraucher liefert der GfK-Index am Mittwoch. Tags darauf wird die deutsche Inflationsrate bekanntgegeben. "Sie dürfte im März auf 1,9 Prozent steigen und damit dem EZB-Ziel von 'knapp unter zwei Prozent' entsprechen", prognostiziert Commerzbank-Analyst Marco Wagner. Verantwortlich hierfür sei aber wohl das frühe Osterfest, dass die Preise für Pauschalreisen getrieben habe. "Im April dürfte die Inflationsrate deshalb wieder deutlich fallen."
An der Londoner Börse ist die Geldpolitik ebenfalls ein großes Thema. Anleger wollen aus den Protokollen der jüngsten Beratungen der Bank von England (BoE) herauslesen, ob diese den Leitzins im Mai anhebt. Bislang sehen Börsianer die Wahrscheinlichkeit hierfür bei rund 60 Prozent.
Firmenbilanzen stehen dagegen nur wenige auf der Agenda. Am Mittwoch öffnen die Online-Kleinanzeigenbörse Scout24, der Hafenbetreiber HHLA und der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische ihre Bücher. Tags zuvor ist der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) an der Reihe.