Apple fährt einem Medienbericht zufolge als Reaktion auf eine geringere Nachfrage im Anschluss an das Weihnachtsgeschäft die Produktion seiner iPhones zurück. Wegen steigender Lagerbestände werde Apple von Januar bis März die Herstellung seiner beiden neuesten Modelle 6S und 6S Plus um 30 Prozent zurückschrauben, berichtete die japanische Zeitung "Nikkei". An der Börse sorgte die Nachricht am Mittwoch für eine Verkaufswelle. Die in Frankfurt notierte Apple-Aktie gab 3,5 Prozent nach. An der Wall Street war es zuvor 2,5 Prozent nach unten gegangen. Seit dem Rekordhoch im April hat die Aktie rund ein Viertel ihres Werts eingebüßt.

In dem Sog ging es auch für die meist in Asien beheimateten Zulieferer-Firmen deutlich nach unten. Die Papiere von Largan, Zhen Ding, Japan Display, Murata, TDK, AAC und TPK verloren bis zu 9,5 Prozent. Die Anteilsscheine des deutschen Lieferanten Dialog Semiconductor fielen 2,6 Prozent.

Nach Informationen von Insidern will der zu großen Teilen in China fertigende taiwanesische Zulieferer Hon Hai, besser bekannt unter dem Namen Foxconn, entgegen früherer Jahre die Arbeitszeiten anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes reduzieren. Apple war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Dem "Nikkei"-Bericht zufolge soll die Produktion im zweiten Quartal ab April wieder auf das normale Maß hochgefahren werden.

Der US-Konzern hatte im September das iPhone 6S und 6S Plus auf den Markt gebracht und im Weihnachtsgeschäft einen Verkaufsrekord angepeilt. Bisher liegt die Bestleistung von Ende 2014 bei 74,5 Millionen verkauften Smartphones im Quartal. Traditionell schlagen Technologiefirmen zum Jahresende die meisten Smartphones, Tablets und Computer los, die dann unter dem Weihnachtsbaum liegen. Im Januar wird das Geschäft meist ruhiger: Im ersten Quartal 2015 hatte das Unternehmen aus dem Silicon Valley 61,2 Millionen iPhones abgesetzt.

Zuletzt mehrten sich allerdings die Stimmen, die von einer baldigen Sättigung des Smartphone-Marktes ausgehen. Ein taiwanischer Zulieferer, der anonym bleiben wollte, sagte: "Es entspricht der Wahrheit, dass sich das Geschäft verlangsamt." Analyst Patrick Moorhead vom Analysehaus Moor Insights & Strategy widersprach dieser Einschätzung: "Apple hat in fast allen Regionen Marktanteile gewonnen. Ich kann keine weltweite Abschwächung ausmachen."

Reuters