Der Konzern kündigt ein Neuheiten-Event für Anfang September an und bringt das nächste iPhone offenbar etwas früher auf den Markt als in den vergangenen Jahren – worauf Börsianer gespannt warten. Von Sonja Funke 

Unter iPhone-Fans steigt die Spannung: Schon für den kommenden Mittwoch, den 7. September, lädt Apple zu einem Neuheiten-Event ein. Wie immer hüllt der Konzern sich vorab in Schweigen über das, was er bei dieser Gelegenheit präsentieren wird, doch traditionell wird im Herbst die neueste iPhone- Generation vorgestellt. Sollte das auch dieses Mal der Fall sein, käme das nächste Modell etwas früher auf den Markt als in den vorangegangenen Jahren.

Und über eine weitere Änderung wird spekuliert: Die neue iPhone-Generation wird laut einem Medienbericht in Indien statt in China produziert. In der Volksrepublik hatten Covid-Lockdowns die Produktion lahmgelegt. Der US-Technologiekonzern habe bereits einen alternativen Produktionsstandort gefunden, berichtete Bloomberg News. Der Apple-Zulieferer Foxconn habe bereits den Versand von Artikeln aus China und die Montage in einem Werk nahe der südindischen Stadt Chennai untersucht, Ende Oktober könnte die Produktion starten.

Ziemlich genau 15 Jahre ist es nun her, dass Firmengründer Steve Jobs mit der Vorstellung des ersten iPhone ein neues Zeitalter einläutete: Seit November 2007 sind die begehrten Smartphones auch in Deutschland erhältlich. 399 Euro kostete damals die Urversion.

Wertzuwachs um 4650 Prozent

Wer das Geld an jenem Tag lieber in Aktien von Apple gesteckt und diese bis heute gehalten hat, freut sich über einen satten Gewinn: Der Wert der Papiere ist auf rund 16 250 Euro gestiegen. Rechnet man die ausgezahlten Dividenden hinzu, hat die Aktie seither 4650 Prozent an Wert gewonnen. Der DAX schaffte im selben Zeitraum knapp 70 Prozent.

Seit 2017 präsentiert Konzernchef Tim Cook die neue iPhone-Generation meist in der zweiten September-Woche. Eine zusätzliche Woche mit dem neuen Modell könnte nun einigen Einfluss auf die Zahlen des im September endenden Geschäftsquartals haben. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt für das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Cupertino. Im vergangenen Quartal brachte es mit 41 Milliarden US-Dollar knapp die Hälfte der Konzernerlöse ein.

Auch anderthalb Jahrzehnte nach dem Debüt wird das neue Modell zelebriert, bahnbrechende Innovationen bei Design oder Ausstattung werden allerdings nicht erwartet. Es gebe lediglich kleine Verbesserungen, etwa bei der Kamera, wird gemunkelt. Die Nachfrage dürfte trotzdem hoch bleiben: Analysten rechnen mit dem Verkauf von 245 Millionen Stück im Geschäftsjahr. Auch wenn der Smartphone-Markt wegen der hohen Inflation und Konjunktursorgen zuletzt schwächelte, baute Apple die Verkäufe aus.

Türöffner zu neuen Dimensionen

Börsianer spähen bei der Präsentation gespannt nach versteckten Hinweisen auf ein ganz neues Produkt: In Tech-Kreisen wird spekuliert, Apple werde Anfang 2023 erstmals eine Brille für die Welt der künstlichen und erweiterten Realität auf den Markt bringen und damit die Tür zu einer neuen Dimension öffnen — zum Metaverse. Die Aktie nimmt Anlauf, das kürzlich er- reichte Rekordhoch bei etwas mehr als 173 Euro zu übertrumpfen. Im schwachen Gesamtmarkt gab sie etwas nach, doch die Richtung stimmt: Seit Jahresbeginn stieg der Titel um etwa sechs Prozent.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple