Der Apple-Konzern hat in der Nacht zum Freitag seine Geschäftszahlen zum vergangenen Quartal vorgelegt – und dabei enttäuscht. Vor allem die Die Pandemie-bedingten Produktionsausfälle in China haben Apple die Bilanz verhagelt. Erstmals seit 2016 musste ein Umsatzrückgang hingenommen werden. Der Kurs des iPhone-Herstellers rutscht ab.
Die Corona-Lockdowns in China haben Apple das wichtige Weihnachtsgeschäft verpatzt. Wegen Produktionsausfällen in den Fabriken im Reich der Mitte gab es im November und Dezember Engpässe beim lukrativen iPhone 14 Pro. Die iPhone-Erlöse fielen um gut acht Prozent und zogen den Konzernumsatz mit runter. Dabei zeigte sich Konzernchef Tim Cook überzeugt, dass ohne die Knappheit das iPhone-Geschäft auch in einem insgesamt schwachen Smartphone-Markt zugelegt hätte.
Einbußen im wichtigen Weihnachtsgeschäft
Das Weihnachtsquartal kurz nach Verkaufsstart neuer iPhone-Modelle ist traditionell die heißeste Zeit für das Apple-Geschäft. Statt der sonst üblichen Rekordzahlen gab es diesmal einen Umsatzrückgang von gut fünf Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar. Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die eher mit gut 121 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Das Netto-Ergebnis blieb mit 1,94 Dollar je Aktie ebenfalls hinter den Prognosen zurück.
Der erste Umsatzrückgang seit Jahren gehe auch auf ungünstige Währungskurse zurück, betonte Finanzchef Luca Maestri. Zu Umrechnungskursen des Vorjahres wären die Erlöse in Dollar gerechnet gewachsen, sagte er nach Vorlage der Zahlen am Donnerstag-Abend.
Apple habe jedoch inzwischen das Schlimmste hinter sich, betonte Apple-Chef Cook. "Als sich die Lage im Dezember normalisierte, verzeichneten wir einen Anstieg der Besucherzahlen in unseren Geschäften im Vergleich zum November und eine zunehmende Nachfrage im Laufe des Dezembers." Außerdem laufe die Produktion in der chinesischen iPhone-Fabrik wieder nach Plan.
Dienstleistungs-Sparte legt zu
Kopfzerbrechen bereiteten Cook allerdings die Belastungen durch den starken Dollar, obwohl dies das Ergebnis des vergangenen Quartals nur um acht statt der befürchteten zehn Prozent geschmälert hatten. "Ich möchte darauf hinweisen, dass acht Prozent immer noch ein sehr starker Gegenwind ist. Auf Basis konstanter Wechselkurse wären wir gewachsen."
Wachstum verzeichnete Apple unter anderem in seiner Dienstleistungssparte, zu der der Streamingdienst Apple+ und der App-Store gehören. Hier stiegen die Umsätze um sechs Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Markterwartungen leicht.
Apple-Aktie knickt ein
Die Aktie von Apple verlor im nachbörslichen US-Handel zeitweilig gut vier Prozent und rutschte unter 146 Dollar ab. Zum Nasdaq-Schluss stand der Wert zuvor erholt bei 150,82 Dollar (siehe Chart). Im deutschen Handel gibt die Apple-Aktie am Morgen auf unter 133 Euro nach.
Einschätzungen zur Apple-Aktie
Als eines der ersten Analysehäuser reagierte die US-Bank JPMorgan auf die enttäuschenden Zahlen und senkte das Kursziel für Apple von 180 auf 175 Dollar. Das abgelaufene Quartal sei einer der seltenen Fälle, in denen der iPhone-Konzern die Erwartungen verfehlt habe, schrieb Analyst Samik Chatterjee in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Nachfrage schwächle, der Geschäftsausblick sei indes konservativ. Die Einstufung beließ Chatterjee auf "Overweight".
BÖRSE ONLINE bleibt optimistisch, dass die Apple-Aktie ihren im Januar begonnenen Aufschwung nach einer Korrektur fortsetzen wieder fortsetzen wird. Es erscheint denkbar, dass das Nasdaq-Schwergewicht kurzfristig Richtung 140 Dollar zurückfällt. Der Wert bleibt auf gedrücktem Niveau jedoch kaufenswert. Engagierte Anleger halten ihre Papiere. Denn die vor Weihnachten ausgefallenen Apple-Verkäufe in China werden womöglich nachgeholt...
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(Mit Material von dpa-AFX und Reuters)
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