Unsichere Zeiten sind meist gute Zeiten für Lieferanten von Öl. Aber warum steigt der Ölpreis gerade jetzt und welche Unternehmen profitieren davon?
Schon mehrere Tage lang steigen die Preise für Öl. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Donnerstagmorgen 78,82 US-Dollar und damit 57 Cent mehr als am Vortag. Der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar zog zudem um 69 Cent auf 73,39 Dollar an. Die Hintergründe für die steigenden Ölpreise sind vielfältig, hängen derzeit aber maßgeblich mit den Konflikten im Nahen Osten zusammen.
In dieser Woche verschärften sich die Spannungen in der ölreichen Region durch den Tod von mindestens 95 Menschen durch mehrere Explosionen im Iran und die Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon, wie unter anderem die Tagesschau berichtete. Zudem wurde aufgrund von politischen Konflikten das Ölfeld „Sharara“ in Libyen geschlossen, das täglich rund 450 000 Barrel Öl produziert, wie die staatliche Ölgesellschaft NOC am Montag mitteilte.
Und nicht zuletzt sollte sich die Aufmerksamkeit von Anlegern auf die Lagerbestände an Rohöl in den USA richten. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) einen Rückgang der Bestände um etwa 7,4 Millionen Barrel verzeichnet hatte. Ein Rückgang solcher Reserven treibt normalerweise die Ölpreise in die Höhe. Offizielle Lagerdaten der US-Regierung werden im Laufe des Donnerstags erwartet.
Aktien von Öl-Konzernen wie Exxon Mobil profitieren
Steigt der Ölpreis, hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Wertpapiere von Unternehmen wie Exxon Mobil, die mit dem Rohstoff handeln. Bereits zu Beginn der Woche konnte der weltweit größte Verkäufer von Erdölprodukten weltweit die 20-Tage-Linie nach oben kreuzen und kommt derzeit auch der 50-Tage-Linie näher. Die Aktie konnte zudem am Mittwoch einen Anstieg von 0,82 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs am Dienstag verzeichnen und kostet derzeit 103,22 US-Dollar. Neben Exxon Mobil sind es aber auch Energieunternehmen wie Schlumberger Limited oder Chevron Corperation, die von einer höheren Öl-Nachfrage profitieren und bei denen die Analysten von Goldman Sachs die Möglichkeit von Kurssteigerungen sehen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil.