Der Bitcoin könnte sich nun tatsächlich endgültig von der Widerstandsmarke bei 40 000 Dollar gelöst haben. Zuletzt sprang er auf 45 000 Dollar und damit an die wichtige 200-Tage-Linie. Die Chancen für eine Fortsetzung der jüngsten Bullruns stehen gut - immerhin ist der Bitcoin in den vergangenen drei Wochen um über 50 Prozent in der Spitze gestiegen. Charttechnisch hat sich die Situation deutlich verbessert, auch fundamental ist die Nachrichtenlage sehr gut. So lässt Google nach dem Verbot seit Juni 2018 wieder Kryptowerbung zu. Dieses Verbot hatte zwischenzeitlich wie ein Stigma gewirkt. Die Kryptonachfrage nimmt in Zeiten von Null- und Negativzinsen weiter zu.

Zum Beispiel können sich laut einer Umfrage 46 Prozent der Fonds in der DACH-Region Kryptoinvestments vorstellen. Mit dem am 2. August 2021 in Kraft getretenen Fondsstandortgesetz können deutsche Spezialfonds in Zukunft bis zu 20 Prozent ihres Kapitals in Krypto investieren. Solche Entwicklungen zeigen, dass die institutionelle Nachfrage - einer der wesentlichen Treiber der Hausse seit Oktober - wieder Fahrt aufnehmen könnte.

Altcoins könnten wieder outperformen


Wie wir hier schon mehrfach propagiert haben, sollte ein Kryptodepot aus einem langfristig gehaltenen Basisinvestment bestehen, das etwa 50 bis 60 Prozent der gesamten Kryptoinvestments ausmacht. Diese Basisanlage besteht aus Bitcoin und Ethereum und wird, unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen, auch aus steuerlichen Gründen einfach gehalten. Mit den restlichen 40 bis 50 Prozent können kurzfristigere Tradings versucht werden.

Ein Blick auf die Top 20 der Kryptowährungen gemessen an der Marktkapitalisierung und ohne die Stablecoins zeigt, dass alle Coins den Bitcoin seit Jahresanfang teilweise erheblich outperformt haben. Teilweise um Hunderte Prozent, in drei Fällen (Dogecoin, Solana und Polygon) sogar um 1500 bis 4000 Prozent. Die einzige Ausnahme: Litecoin hat seit Jahresanfang gegen den Bitcoin rund 20 Prozent eingebüßt. Auch wenn man die Top 100 betrachtet, ergibt sich ein ähnliches Bild. Man findet kaum einen Coin, dessen Performance nicht exorbitant besser als die des Bitcoin ist.

In nächster Zeit könnte sich der Blick verstärkt auf Coins richten, die besonders weit von ihren Allzeithöchstständen entfernt sind. Interessante Coins dieser Kategorie, die über 80 oder sogar 90 Prozent von ihren Höchstständen entfernt notieren, sind: Ontology, Icon, Qtum, Internet Computer (heute als Coin der Woche vorgestellt), IOTA und OMG Network. Von den weniger stark eingebrochenen Coins stufen wir derzeit unter den Top 100 noch Neo, Vechain und Uniswap als besonders für ein Trading geeignet ein. Wir werden in den kommenden Wochen auf einige dieser Coins näher eingehen.

Von den Bitcoin-Klonen könnte Litecoin außerdem Nachholbedarf haben. Im Gegensatz zu Bitcoin Cash hat Litecoin den Bitcoin seit Jahresanfang mit einem Minus von 20Prozent deutlich underperformt und steht auf Tiefstständen. Diese Underperformance könnte nun - wie in der Vergangenheit oft gesehen - wieder ins Gegenteil umschlagen.

DEUTSCHLAND: Coinbase startet


Coinbase Germany hat im Juni von der Bafin die Erlaubnis für das Kryptoverwahrgeschäft und den Eigenhandel bekommen. In der vergangenen Woche nahm die Tochter von Coinbase Global den Betrieb in Deutschland auf und bedient die Kunden im Rahmen der Bafin-Regulierung. Damit kann Coinbase das Kryptoangebot auch in Deutschland aktiv bewerben. Gleichzeitig werden den deutschen Kunden neue Produkte zugänglich. Damit können sie nun über Staking-Angebote passive Einkommen auf ihre Kryptowährungen verdienen.

FRANKREICH: Bitcoin-Aktien-ETF


Nicht zu verwechseln mit einem Bitcoin-ETF ist der gerade genehmigte Bitcoin-Aktien-ETF. Der BTC Equities Universe UCITS ETF soll in den kommenden Wochen an der Euronext Paris gelistet werden. Der ETF bezieht sich nicht auf den Bitcoin direkt, sondern auf 30 Aktien aus dem Blockchain-Bereich. Unter den im ETF enthaltenen Werten sind beispielsweise die Mining-Unternehmen Argo Blockchain und Riot Blockchain. Laut dem Emittenten, der französischen Gesellschaft Melanion Capital, korreliert der ETF bis zu 90 Prozent mit dem Bitcoin-Kurs. Der auch in Asien als Leitlinie beachtete UCITS-Standard erlaubt Fonds keine direkten Investments in Kryptowährungen, sondern nur an börsennotierte Wertpapiere gebundene.

URUGUAY: Kryptozahlungen


Der von einem Senator eingereichte Gesetzentwurf soll es Unternehmen ermöglichen, Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Das geht zwar nicht so weit wie die Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel in El Salvador. Das Vorhaben passt allerdings zum Trend der zunehmenden Adoption von Bitcoin in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern. Durch das Gesetz würden Kryptowährungen in Uruguay reguliert und könnten im legalen Geschäftsbetrieb als gültiges Zahlungsmittel eingesetzt werden.