Der Bitcoin wartet auf neue Impulse. Diese könnten von institutionellen Anlegern kommen. Ein Grund für deren Zurückhaltung war die Abwesenheit von regulierten Produkten. Auch Privatanleger sind immer stärker an Bitcoin und Co interessiert. Für diese gibt es zwar seit einiger Zeit auch in Deutschland interessante direkte Zugangsmöglichkeiten. Oftmals wäre es ihnen aber am liebsten, wenn sie entsprechende Produkte direkt an der Börse kaufen könnten. Die Bank Vontobel bietet solche Produkte schon längere Zeit an. Eine Hofnung war zudem, dass ETFs auf Bitcoin und andere Kryptowährungen genehmigt werden.
Nun bringt die ETC Group quasi einen Bitcoin ETF light auf den Markt. Das Bitcoin Exchange Traded Crypto (BTCE) ist aber im Gegensatz zu einem ETF nur eine börsennotierte Schuldverschreibung und unterliegt deshalb dem Emittentenrisiko. Trotzdem ist das BTCE ein erster Schritt für die unentschlossenen institutionellen Investoren und auch Privatanleger. Denn das Produkt ist das erste mit einem zentralen Clearing auf der Handelsplattform Xetra der Deutschen Börse. Außerdem ist es zu 100 Prozent mit physischen Bitcoins hinterlegt, die sich die Anleger sogar ausliefern lassen könnten. Beim nächsten Bitcoin-Run könnte es deshalb zu einer sehr großen Nachfrage kommen.
Welche Altcoins sind interessant?
Betrachtet man die Top Ten der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung, fällt auf, dass neben dem Bitcoin mit Bitcoin Cash, Bitcoin SV und Litecoin auf den Plätzen 5 bis 7 drei Bitcoin-Kopien vertreten sind. Diese haben zwar gegenüber dem Bitcoin bestimmte Vorzüge wie größere Transaktionsgeschwindigkeit oder billigere Gebühren, sind aber grundsätzlich keine wirkliche Alternative zum unangefochtenen Marktführer. Tether als Nummer 3 ist ein auf den Dollar bezogener Stable Coin und deshalb kein wirkliches Krypto-Investment. Hinter der Nummer 4, Ripples XRP, steht zwar ein aussichtsreiches Projekt. Inwieweit dieses der Kryptowährung XRP zugutekommt, ist aber umstritten.
Ethereum ist die Nummer 2 unter den Coins und eine echte Alternative aufgrund des völlig anderen Ansatzes gegenüber dem Bitcoin. Während die Nutzung von Bitcoin primär als digitales Gold Sinn macht, ist die Blockchain von Ethereum Basis für alle möglichen Smart Contracts. Darunter versteht man sich selbst ausführende intelligente Verträge, die Grundlage für die boomenden dezentralen Finanzprodukte (DeFi) sind. Von daher kann man bereits mit den beiden Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum sehr gut an der Gesamtentwicklung des Kryptomarktes partizipieren. Bei einer Marktkapitalisierung von 172 Milliarden Dollar für den Bitcoin und 25 Milliarden Dollar für Ethereum hat man damit immerhin rund drei Viertel der gesamten Kapitalisierung des Kryptomarktes abgedeckt.
Eine Strategie könnte deshalb sein, drei Viertel des für Investments am Kryptomarkt vorgesehenen Kapitals langfristig in Bitcoin und Ethereum zu investieren und ein Viertel zu nutzen, um mittel- und kurzfristig in einzelne Coins zu investieren. Weiter interessant bleiben auch die in vorherigen Ausgaben vorgestellten Asien-Coins NEO, OMG Network, Qtum und Icon sowie Cardano.