Die EU will klimaneutral werden. Um das Ziel zu erreichen, muss mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden. Güterzüge verursachen 80 Prozent weniger CO2 als Lkws. Derzeit liegt der Anteil der Schiene in Deutschland am Gütertransport bei etwa 19 Prozent, in der EU sind es gerade mal 13 Prozent. Bundesregierung und Brüssel wollen den Schienenverkehr deutlich ausbauen.

Für Aves One sind das gute Nachrichten. Kerngeschäft der in Hamburg ansässigen Konzernholding sind Aufbau und Bestand von Logistikportfolios, die über externe Manager wie etwa ERR European Rail Rent, Axis Intermodal oder Wascosa an Kunden im eigenen Namen, aber auf Rechnung des Aves-Konzerns vermietet werden. Zu den Mietern zählen unter anderem die Deutsche Bahn und die französische Bahn SNCF. Der Anteil der rund 11 100 Waggons am gesamten Anlagevermögen beträgt laut KFM-Barometer rund 71 Prozent.

Zum Portfolio des Unternehmens gehören zudem rund 125 000 Seecontainer und über 8700 Wechselbrücken - das sind austauschbare Ladungsträger, die von Lkws genutzt werden. Gemietet werden Wechselbrücken vor allem von Kurier-, Express- und Paketdiensten wie etwa Hermes. Wie im Segment Rail sind auch in diesem Bereich aufgrund des steigenden Onlinehandels Zuwächse zu erwarten.

Zweimal aufgestockt


Aktuell ist laut Aves One das Gesamtportfolio nahezu vollkommen vermietet. Für das Jahr 2020 erwartet das Management auf Konzernebene ein Umsatzvolumen von 117 Millionen Euro und ein Vorsteuerergebnis von 84 Millionen Euro. Um insbesondere den Bereich Rail weiter auszubauen und Zukäufe zu finanzieren, begab Aves One im Sommer vergangenen Jahres eine Anleihe. Das Volumen des Bonds wurde zweimal aufgestockt und beträgt mittlerweile 60 Millionen Euro. Das KFM-Barometer beurteilt das Zinspapier zwar nur mit "durchschnittlich attraktiv". Der Ausblick wird jedoch als "positiv" eingestuft.