Hufeld stand seit der Insolvenz von Wirecard im Juni 2020 in der Kritik. Das Fass zum Überlaufen brachte das Bekanntwerden von Insiderhandel mit Wirecard-Derivaten in seiner eigenen Behörde.
"Die geplante organisatorische Reform der BaFin verbinden wir mit einem personellen Neuanfang", sagte Finanzminister Olaf Scholz. Hufeld habe die Finanzdienstleistungsaufsicht in Deutschland und Europa in seiner sechsjährigen Amtszeit geprägt und entscheidend vorangebracht. Scholz hatte sich lange hinter Hufeld gestellt und war dadurch selbst in die Kritik geraten.
"Der Rückzug von Felix Hufeld war unvermeidbar", sagte FDP-Politiker Florian Toncar. "Nicht das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters, sondern gravierende Fehlbeurteilungen der BaFin im Fall Wirecard sind der Grund." Die BaFin habe nun die Chance, sich "mit tiefgreifenden Reformen Autorität und Vertrauen zurück zu erarbeiten". Nun sei der Weg frei für einen Neustart, sagte SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe. Der "maßlose" Aktienhandel habe in Hufelds Verantwortung gelegen.
Wegen des Verdachts auf Insiderhandel hatte die BaFin vor wenigen Tagen einen Mitarbeiter ihrer Wertpapieraufsicht angezeigt. Der Mitarbeiter habe am 17. Juni 2020 - einen Tag vor Bekanntwerden eines milliardenschweren Bilanzlochs bei Wirecard - Derivate des Konzerns verkauft. Schon zuvor stand die Behörde im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, Medienberichte über mögliche Bilanzfälschungen nicht ernst genommen und nichts getan zu haben.
Nach der Insolvenz von des Zahlungsdienstleisters im Juni 2020 wurde bekannt, dass mehrere Mitarbeiter der BaFin in den Monaten vor der Pleite verstärkt mit Wirecard-Papieren gehandelt haben. Erst im Oktober hatte die BaFin die Compliance-Regeln für private Wertpapiergeschäfte ihrer Mitarbeiter verschärft.
rtr