Der Konzern will trotz eines Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr die Ausschüttung um zehn Cent auf 2,90 Euro je Aktie erhöhen. "In diesem schwierigen Umfeld die Dividende zu erhöhen, ist ein positives Signal", urteilte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler.

Der Chemieriese BASF warnt angesichts der Konjunkturabkühlung in China und des Ölpreisverfalls vor einem weiteren Ergebnisrückgang. "Das Jahr hat verhalten begonnen, vor allem infolge einer schwachen Mengenkonjunktur in China", sagte Vorstandschef Kurt Bock am Freitag in Ludwigshafen.

"Die Risiken für die Weltwirtschaft steigen weiter." Für 2016 rechnet BASF mit einem Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen leicht unter Vorjahresniveau. "Dies ist in dem derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein anspruchsvolles Ziel und insbesondere von der Entwicklung des Ölpreises abhängig", betonte Bock.

Die Aktionäre will Bock trotz des Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr mit einer höheren Dividende bei der Stange halten. Sie sollen für 2015 eine um zehn Cent höhere Ausschüttung von 2,90 Euro je Aktie erhalten. Und das, obwohl der Überschuss 2015 um knapp 23 Prozent auf fast vier Milliarden Euro fiel. Wegen Wertberichtigungen im Öl- und Gasgeschäft brach der Betriebsgewinn um 1,4 Milliarden auf 6,2 Milliarden Euro ein - diese Hiobsbotschaft hatte BASF schon im Januar verkündet. Der bereinigte Betriebsgewinn fiel um 8,4 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro.

Konzern erwartet Umsatzminus



Im laufenden Jahr erwartet BASF einen deutlichen Umsatzrückgang wegen der Trennung vom Gashandelsgeschäft, das kürzlich in einem Milliarden-Tauschgeschäft an die russische Gazprom ging. Der Konzern hatte deshalb bereits im vergangenen Jahr ein Umsatzminus von gut fünf Prozent auf 70,4 Milliarden Euro verdauen müssen. Analysten gehen im Schnitt für 2016 von einem Umsatz von 60,3 Milliarden Euro und einem bereinigten Betriebsgewinn von 6,3 Milliarden aus. BASF gilt als Konjunkturbarometer, da der Konzern fast alle anderen Industriezweige beliefert.

Die Ludwigshafener stehen unter Druck: In den USA schmieden die beiden größten Chemieunternehmen Dow Chemical und DuPont einen neuen Branchengiganten, der BASF zumindest zeitweise vom Thron des Weltmarktführers stoßt. Nach dem Zusammenschluss soll der neue Konzern allerdings wieder in drei verschiedene Unternehmen aufgespalten werden. Diese sollen sich auf die Bereiche Agrarchemie, Kunststoffe und Spezialchemikalien konzentrieren. Bock hat bislang nicht das Übernahmefieber gepackt, die Erwartungen an ihn steigen aber, bei Übernahmen stärker mitzumischen.