Der Trend habe sich auch im September nicht verbessert. Der Ertrags-Mix ähnele dem aus dem Vorquartal, in dem BASF einen deutlichen Gewinnrückgang vermeldet hatte. Brudermüller will den Konzern auch mit Hilfe eines Sparprogramms in der Flaute auf Kurs halten. Der geplante Abbau von 6000 Stellen solle konsequent vorangetrieben werden. Im laufenden Jahr sollen die Einsparungen bereits eine halbe Milliarde Euro zum operativen Ergebnis beitragen, im kommenden Jahr sollen es bis zu 1,3 Milliarden Euro und ab 2021 rund zwei Milliarden Euro sein. Rückenwind soll BASF in Zukunft die durch Zukäufe gestärkte Agrar-Sparte bescheren. Bis 2030 soll der Bereich ein Umsatzwachstum von 50 Prozent erzielen.
BASF bekomme weiter die schwächelnde Nachfrage aus der Automobilindustrie zu spüren, räumte Brudermüller ein. Im Agrar-Geschäft habe der Ludwigshafener Konzern einen guten Saisonstart in Südamerika verzeichnet. Auch diese Sparte war angesichts von Unwettern im wichtigen Markt Nordamerika in den vergangenen Monaten unter Druck geraten.
Brudermüller hatte erst zur Jahresmitte die Prognose senken müssen. Der Konzern leidet unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, auch die Unsicherheit um den Brexit belastet. Zentrale Kundengruppen wie die Automobilindustrie schwächeln, gerade konjunkturabhängige Hersteller von Basischemikalien bekommen das lahmende Wachstum der Weltwirtschaft zu spüren.
Der BASF-Chef ist bereits dabei, den Konzern mit einer neuen Strategie wetterfest zu machen - dieser soll schlanker und agiler werden. Dazu kommt auch ein Sparprogramm. BASF will weltweit 6000 der 122.000 Stellen streichen. Dieses Ziel solle so schnell wie möglich erreicht werden, sagte Brudermüller, der auch die Jahresprognose und die mittelfristigen Ziele bekräftigte. Zu diesen gehört es auch, die Dividende jährlich zu steigern.
An der Börse griffen die Anleger zu. Die BASF-Aktie setzte sich mit einem Plus von drei Prozent an die Spitze im Dax. Im Vorfeld habe es die Sorge gegeben, dass bei der Veranstaltung weitere schlechte Nachrichten veröffentlicht würden, sagte ein Händler. "Dass dies ausblieb, ist positiv."
rtr