Die Ludwigshafener würden damit dem US-Saatgut- und Genpflanzen-Hersteller Monsanto in die Quere kommen, der für Syngenta 45 Milliarden Dollar auf den Tisch legen will und dem die Schweizer bislang die kalte Schulter zeigen. Eine Entscheidung bei BASF sei aber noch nicht gefallen und am Ende könnte es auch darauf hinaus laufen, dass es keine Offerte gibt.
BASF, Syngenta und Monsanto wollten sich dazu nicht äußern. Die Syngenta-Aktie legte nachbörslich in Frankfurt um fast vier Prozent auf 420 Schweizer Franken zu. Die auch an der Wall Street gelisteten Syngenta-Titel kletterten bis zu 8,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 97,95 Dollar.
BASF war bereits von Analysten als wahrscheinlichster Kandidat für einen Kauf der Syngenta-Saatgutsparte genannt worden, sollte Monsanto diese verkaufen, um sich die Zustimmung der Kartellbehörden zur Übernahme des Schweizer Konzerns zu sichern. Das Ludwigshafener Unternehmen hat bislang kein eigenes Saatgutgeschäft und das Angebot von BASF an Pestiziden könnte durch Saatgut sinnvoll ergänzt werden. "So eine Gelegenheit kann man sich nicht entgehen lassen", hatte Analyst Christian Faitz von Kepler Cheuvreux mit Blick auf einen möglichen Verkauf des Syngenta-Saatgutgeschäfts gesagt. Nun könnte BASF aber sogar den Erwerb des ganzen Unternehmens anstreben.
Der Schritt kommt überraschend, da BASF damit einem Kooperationspartner Konkurrenz machen würde und die Allianz damit möglicherweise gefährden würde. BASF arbeitet seit 2007 mit Monsanto bei der Entwicklung biotechnologisch veränderter Nutzpflanzen zusammen. Nach Einschätzung von Banken müsste BASF höchstwahrscheinlich eine Kapitalerhöhung machen, um eine Barofferte für die kleinere Syngenta stemmen zu können.