Die Aktionäre der Bayer AG, welche den Titel bereits Ende März 2025 in ihrem Depot hatten, konnten sich seither über einen Gewinnzuwachs von rund 50% freuen. Passiert bei der Porsche AG bald dasselbe?
Die Aktien beider deutschen Traditionswerte Bayer AG und Porsche AG haben schon deutlich höhere Kurse gesehen. Bei der Bayer-Aktie scheint der Boden gefunden und der Turnaround ist – zumindest mittelfristig – sehr schön gelungen. Die Aktie der Porsche AG könnte eventuell hierauf folgen.
Geschäftsgang der Porsche AG bisher in 2025
Porsche steht 2025 unter massivem Druck. Nach einem deutlichen Umsatz- und Gewinneinbruch in den ersten Quartalen musste das Unternehmen gemeinsam mit Konzernmutter Volkswagen eine Gewinnwarnung ausgeben: Für das Gesamtjahr wird nun ein bereinigtes Ergebnis nach Steuern von 0,9 bis 2,9 Mrd. € erwartet, statt bislang 1,6 bis 3,6 Mrd. €. Die Nettogewinnmarge hat sich im Vergleich zu 2022 praktisch halbiert. Hauptgründe sind die schwächere Nachfrage nach Elektrofahrzeugen – der Absatz des Taycan brach 2024 um fast 50 % auf rund 20.000 Einheiten ein – sowie Sonderbelastungen durch Abschreibungen und Rückstellungen von bis zu 1,8 Mrd. €. Auch externe Faktoren wie Zölle in den USA verstärken den Druck. An der Börse hat Porsche binnen eines Jahres rund 40%, bzw. seit ihrem Höchsstand im Mai 2023 gut 60% an Wert verloren.
Strategische Maßnahmen und Ausblick bei der Porsche AG
Die Unternehmensleitung reagiert mit einer Anpassung der Produktstrategie. Geplante vollelektrische Modelle werden verschoben, während neue Baureihen – wie das SUV „K1“ oberhalb des Cayenne – zunächst als Verbrenner- und Hybridvarianten starten sollen. Parallel setzt Porsche weiterhin auf Elektrifizierung, Softwarekompetenz und Nachhaltigkeitsziele im Rahmen der Strategie 2030 Plus.
Das sagen die Analysten und die Charttechnik zur Lage der Aktie der Porsche AG
Analysten sehen kurzfristig keine Trendwende, betonen jedoch die hohe Qualität im Unternehmen. Entscheidend werde eine „positive Initialzündung“ durch neue Modelle sein – womöglich ab 2026. Derzeit sieht die Konsensschätzung für die nächsten 12 Monate lediglich ein Kurspotenzial von rund 3%, wobei zu betonen ist, dass die Analystenbeurteilen alleine im September 2025 weit auseinanderliegen: von «Verkaufen» bis «Kaufen» sah man alles, meistens jedoch ein «Neutral».
Anleger, die einen Kauf der Aktie der Porsche AG (ISIN: DE000PAG9113) in Betracht ziehen, sollten sich des Risikos bewusst sein und charttechnisch folgendes beachten:
1. Die 40 Euro-Marke stellt eine zentrale Unterstützung dar – fällt diese, ist mit einem weiteren deutlichen Abschwung zu rechnen.
2. Bei 47.75 und bei 50 Euro gibt es wichtige Widerstände. Erst wenn diese überwunden werden, ist die Fahrt nach oben frei – und dann winken ähnliche Kursgewinne wie zuvor bei der Bayer AG-Aktie (ISIN: DE000BAY0017).
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Bayer.