"Den Ausblick für 2016 bestätigen wir", erklärte Dekkers zur Quartalsbilanz. Für den Umsatz ist ein währungsbereinigter Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich geplant, der bereinigte operative Gewinn soll ebenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Die Analysten der Berenberg Bank halten im Jahresverlauf eine Anhebung der Prognose für möglich, nachdem Bayer im ersten Quartal mehr Gewinn machte als erwartet. Das Ergebnis sei ein gutes Vorzeichen für 2016, urteilte Tim Race von der Deutschen Bank. Bayer sei ein starker Start in das Jahr gelungen.
PHARMA-KASSENSCHLAGER BLEIBEN ZUGPFERD BEI BAYER
Der Aspirin-Erfinder profitiert vor allem vom Geschäft mit fünf neueren Arzneien. Das Schlaganfallmittel Xarelto, das Augenpräparat Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie die Lungenhochdruckarznei Adempas steuerten im Vierteljahr einen Umsatz von 1,19 Milliarden Euro bei, ein Zuwachs von fast einem Drittel. Dabei verbuchte Eylea mit einem Umsatzplus von 47 Prozent das stärkste Wachstum. Insgesamt kletterte das bereinigte Ergebnis in der Sparte um mehr als 16 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro.
Im Agrarchemiegeschäft CropScience mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut legte das Ergebnis dank höherer Preise und gesunkener Herstellungskosten um gut sechs Prozent auf 1,1 Milliarden zu. Kräftiges Wachstum verzeichnete Bayer vor allem im Saatgutbereich, während die Umsätze mit Insektiziden deutlich nachgaben. Bayer schlägt sich damit besser als die Konkurrenz aus den USA, Monsanto und DuPont/Pioneer, die im vergangenen Quartal unter anderem wegen negativer Wechselkurseffekte Ergebniseinbußen verkraften mussten.
Zulegen konnte Bayer auch in der neuen Sparte, dem Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten, die ihren Betriebsgewinn um 3,8 Prozent auf 383 Millionen Euro erhöhte. Zwar litt der Bereich unter schwächeren Geschäften in Russland und den USA, profitierte aber von Kosteneinsparungen. Rund lief es auch bei Tiergesundheit, dort baute Bayer das Ergebnis vor allem dank hoher Nachfrage in den USA noch stärker um 19,6 Prozent auf 122 Millionen Euro aus.
Die Bayer-Kunststofftochter Covestro hatte bereits am Montag ihre Quartalsbilanz veröffentlicht. Das vormals unter MaterialScience bekannte Unternehmen, das Bayer im vergangenen Herbst an die Börse gebracht hatte, hat zu Jahresbeginn dank gestiegener Absatzmengen und gesunkener Rohstoffkosten mehr Gewinn gemacht.
Reuters