"Bechtle hat im zweiten Quartal deutlich Fahrt aufgenommen", erklärte Vorstandschef Thomas Olemotz. "Vor allem im Inland sind wir sehr gut unterwegs."
So hatte das IT-Haus im Mai mit einem Servicevertrag für 100.000 Computer-Arbeitsplätze im Volkswagen -Konzern den größten Auftrag seiner Geschichte gewonnen. Die Anlaufphase dämpfte wegen der damit verbundenen Kosten die Rendite (Ebit) der Systemhaus-Sparte auf 3,1 Prozent. "Diese Entwicklung wird im Lauf des Jahres nicht anhalten, wir bleiben auf Zielniveau", sagte Olemotz.
Der IT-Anbieter aus Neckarsulm hat sich vorgenommen, die Marge im Konzern von 4,2 Prozent im vergangenen Jahr leicht - also um bis zu fünf Prozent - zu steigern. Umsatz und Ergebnis sollen deutlich zunehmen, was Olemotz zufolge ein Plus von fünf bis zehn Prozent bedeutet. Im ersten Halbjahr lagen diese Zuwachsraten schon mit rund zehn Prozent am oberen Ende der Spanne.
Doch Olemotz bleibt vorsichtig mit seiner Prognose, denn das zweite Halbjahr werde wegen des starken Zuwachses im Vergleichszeitraum 2014 nicht mehr so dynamisch verlaufen. "Das zu toppen wird eine große Herausforderung", ergänzte er. Im vergangenen Jahr hatte das Ende des Windows-Betriebssytems XP von Microsoft den PC-Handel angekurbelt.
Die Schwaben bringen demnächst die IT-Infrastruktur von Aldi Nord zusammen mit IBM und dem Backup-Spezialisten SEP auf Vordermann bringen. Das Auftragsvolumen sei sehr beeindruckend, sagte Olemotz. Doch habe Aldi nicht zugestimmt, die Summe öffentlich zu beziffern. Wegen der guten Auftragslage fuhr Bechtle die Beschäftigung weiter hoch: In diesem Jahr kamen rund 360 neue Mitarbeiter hinzu. Der Online-Händler und Systemanbieter aus Neckarsulm beschäftigt knapp 7000 Frauen und Männer.