Zuletzt gewann die Aktie 1,02 Prozent auf 123,90 Euro. Das reichte aber nur für einen der hinteren Plätze im Dax, der mit knapp 2 Prozent Plus an die gestern gestartete Erholung anknüpfte - davor hatte er wegen des Brexit-Schocks knapp 10 Prozent eingebüßt. Für 2016 steht bei Adidas allerdings ein Kursanstieg von über 37 Prozent zu Buche. Damit führt die Aktie unangefochten die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an, der im selben Zeitraum fast 11 Prozent verloren hat.
Adidas habe sich seit Jahresbeginn nicht nur besser als der Dax entwickelt, sondern auch die Konkurrenztitel übertrumpft, führte Equinet-Analyst Josefson weiter aus. Da die Aktie inzwischen über seinem mehrfach angehobenen Kursziel von aktuell 118 Euro notiert und die Dynamik nach den großen Sportereignissen des Sommers nachlassen sollte, strich er seine bisherige Kaufempfehlung.
Bei der Bewertung der Nike-Zahlen sowie deren Einfluss auf Adidas gingen die Meinungen auseinander. Ein Händler wollte keine vorschnellen Rückschlüsse ziehen: Es sehe eher nach einer Schwäche bei Nike aus, während es bei Adidas gut laufe. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank billigte den Amerikanern zwar solide Resultate zu - doch bei Adidas verlaufe die Geschäftsentwicklung derzeit schwungvoller.
Die nachbörslichen Kursverluste beim US-Rivalen könnten laut Josefson etwas auf der Branchenstimmung lasten. Dagegen meinte Commerzbank-Analyst Andreas Riemann, dass Nike auf seinem heimischen Markt Anteile verliere, sei eine gute Nachricht für Adidas. Offenbar mache sich Adidas in den Segmenten Laufen und Lifestyle besser als der Konkurrent. Daher rechnet er am 4. August mit starken Geschäftszahlen der Herzogenauracher für das zweite Quartal.
Der weltgrößte Sportartikel-Hersteller Nike bekommt den Konkurrenzkampf in der Branche zu spüren. Der Adidas-Rivale (adidas) bekam für die Monate Juni bis November weniger Bestellungen herein, als Analysten erwartet hatten. Dem erfolgsverwöhnten Konzern weht seit einiger Zeit ein rauerer Wind entgegen. Nicht nur Erzrivale Adidas setzt Nike zu: Mit Under Armour hat sich auch ein neuer Rivale im eigenen Land etabliert. Zudem macht der starke US-Dollar der Nummer eins der Branche zu schaffen. Da die Kosten stärker stiegen als der Umsatz, schrumpfte der Konzernumsatz.