Beiersdorf zahlt seinen Aktionären seit 2009 unverändert 70 Cent Dividende je Aktie. Der Kosmetikhersteller, an dem die Tchibo-Mutter Maxingvest die Mehrheit hält, sucht schon seit Jahren vergeblich nach Möglichkeiten für Zukäufe, um sein Geschäft auszubauen. Kleinaktionäre drängen das Management deshalb, wenigstens einen Teil der angehäuften Barmittel von zuletzt 3,7 Milliarden Euro auszuschütten. Die Dividende passe nicht zur Entwicklung des Unternehmens, monierte Steffen Kraus von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Angesichts des Rekordgewinns im vergangenen Jahr wären eigentlich 1,50 Euro je Aktie angemessen. "Ein Euro wäre schon ein gutes Zeichen gewesen." Kraus kritisierte zudem die Akquisitionspolitik: Wenn es keine konkrete Aussicht auf einen Zukauf gebe, solle das Unternehmen das Geld lieber ausschütten.

"WERT EINER TAFEL SCHOKOLADE"



Ein Anteilseigner schlug die Ausgabe von Gratisaktien vor, um die Rücklagen an die Aktionäre weiterzureichen. "Dann bekommen wir bei der Dividende langsam in den Wert einer Tafel Schokolade pro Aktie."

Pöllath sagte, der Aufsichtsrat spreche jedes Jahr intensiv über die Ausschüttung. "Es ist nicht etwa so, dass wir das durchwinken." Übernahmen seien jedoch nur schwer planbar. Vorstandschef Stefan Heidenreich hatte Zukäufe unlängst zurückgestellt und betont, Beiersdorf tue gut daran, das Geld angesichts unsicherer Zeiten beisammenzuhalten.

Für das laufende Jahr bekräftigte Heidenreich das Ziel, den Umsatz um drei bis vier Prozent zu steigern. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll leicht über der des Vorjahres liegen. 2016 hatte der Konzern mit Marken wie Nivea, Eucerin, Labello und 8x4 sowie der Klebstofftochter Tesa Gewinn und Ertragskraft auf historische Höchststände gesteigert. Der Reingewinn kletterte um acht Prozent auf 727 Millionen Euro, die bereinigte operative Rendite auf 15,0 (Vorjahr 14,4) Prozent.

rtr