In den ersten neun Monaten 2019 kletterte der Konzernumsatz bei Beiersdorf um sechs Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Ohne Zukäufe und Währungseffekte legten die Erlöse 4,3 Prozent zu. Das Klebstoffgeschäft hinkte hinterher - hier stiegen die Umsätze nur um 1,2 Prozent. Vor allem im Geschäft mit der kriselnden Auto-Industrie schwächelte Beiersdorf. In Nordamerika ging der Umsatz der Sparte deshalb sogar leicht zurück. Tesa steuert rund 20 Prozent der Beiersdorf-Umsätze zu.

Ein anderes Bild bietet dagegen das Kosmetik-Geschäft. Hier verbuchte Beiersdorf ein organisches Umsatzplus von 5,1 Prozent. Die Kernmarke Nivea konnte die Erlöse um drei Prozent in die Höhe schrauben. Besonders rasant wuchs weiter das Geschäft um die Nobel-Marke La Prairie, hier kletterte der Umsatz um 22,7 Prozent.

Insgesamt rechnet Beiersdorf für das Gesamtjahr weiter mit einem organischen Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent - nach einem Plus von 5,4 Prozent im Vorjahr. Die Hamburger bleiben damit optimistischer als Konkurrent Henkel, der beim organischen Umsatzwachstum ein Plus von bis zu zwei Prozent erwartet. Der Düsseldorfer Hersteller von Pritt und Persil kämpft mit Problemen in seinem Kosmetikgeschäft und einem Abschwung in wichtigen Abnehmerbranchen wie der Auto-Industrie.

Beim Gewinn erwartet Beiersdorf weiter eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von etwa 14,5 Prozent, etwas weniger als 2018. Konzernchef Stefan De Loecker will den Konzern fit für die Zukunft machen und hat ihm daher ein Investitionsprogramm verordnet. Für neue Produkte, Zukäufe und Digitalisierung will der Manager künftig 70 bis 80 Millionen Euro zusätzlich locker machen. Zuletzt hatte Beiersdorf sein Geschäft auch mit einer Übernahme ausgebaut. Die Sonnenschutzmarke Coppertone ergänzt nun das Produktangebot, vor allem das Geschäft in Nordamerika soll so gestärkt werden. Die Hamburger hatten Coppertone für rund 550 Millionen US-Dollar von Bayer übernommen, die Transaktion wurde Ende August abgeschlossen.

rtr