Der Earth Overshoot Day findet Jahr für Jahr früher statt. Dieses Mal fiel der Tag, ab dem alle nachwachsenden Rohstoffe verbraucht wurden, die die Erde im Gesamtjahr reproduzieren kann, auf den 29. Juli. Zum Vergleich: Zur Jahrtausendwende lebte die Menschheit erst ab dem 22. September auf Pump.
Um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon ist der Verzicht auf Fleisch. Die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF rechnet vor, dass sich der Erdüberlastungstag um 17 Tage nach hinten verschieben ließe, würde die Menschheit den Fleischkonsum um die Hälfte reduzieren. "Der steigende Bedarf an proteinhaltigen Lebensmitteln kann langfristig nicht aus tierischen Quellen gedeckt werden", weiß auch Tim Bachmann. "Vielmehr brauchen wir pflanzliche Alternativen", so der DWS-Fondsmanager.
Diesbezüglich werden Anleger bei Beyond Meat (BM) fündig. Der Spezialist für pflanzenbasierte Fleischalternativen verfügt über eine breite Palette an vegetarischen Gerichten. Vom Burger-Patty über Würstchen bis hin zur Beyond Sausage unterstützen die Kalifornier die "grüne" Küche. Dass sie damit den Nerv der Zeit treffen, zeigt sich in den Erlösen: Erzielte der Konzern 2016 erst einen Umsatz von 16,1 Millionen Dollar, waren es im vergangenen Jahr bereits mehr als 400 Millionen Dollar. Allerdings verschlingen Entwicklung und Marketing viel Geld. Somit haben sich die Verluste in den fünf Jahren auf 52 Millionen Dollar in etwa verdoppelt. Kooperationen wie jüngst mit McDonald’s und Yum Brands könnten in Zukunft nicht nur die Erlöse befeuern, sondern Beyond Meat allmählich profitabel machen. Mit dem Fast-Food-Riesen sollen sogenannte McPlant-Burger auf den Markt gebracht werden sowie pflanzenbasierte Alternativen zu Schweine-, Eier- und Hühnerprodukten. Bei Yum geht es um die Erweiterung der "Beyond Fried Chicken"-Gerichte und die Pizzabeläge bei Pizza Hut.
Tiefe Barriere, hohe Gewinne
Einige Analysten sehen die Chance, dass es BM 2022 in die Gewinnzone schafft. Die höchste Schätzung lautet auf ein Ergebnis je Aktie von 36 Cent. Allerdings liegt der Konsens noch mit minus 27 Cent leicht im roten Bereich. Bis es der Firma endgültig gelingt, positiv abzuschließen, könnte die Aktie in ihrem volatilen Seitwärtskurs bleiben. Die Schwankungen lassen sich mit Zertifikaten in bare Münze umwandeln. So bietet die im Juli emittierte währungsgeschützte Protect-Aktienanleihe bei einem passablen Risikopuffer von 35,6 Prozent eine Gewinnchance von 21,4 Prozent.