Börsenkenner sehen den Kursverlauf im Januar als starken Indikator für das Gesamtjahr. Demnach schaut es für Aktien in diesem Jahr eher schlecht aus, für den Bitcoin dagegen hervorragend. 30 Prozent Kursgewinn erzielte der Bitcoin im Januar. Setzt er diese Performance in den kommenden elf Monaten fort, würde das den Bitcoin-Kurs zum Jahresende auf 100.000 Dollar katapultieren.
Das Bitcoin-Halving im Mai nähert sich rasend schnell. Vor und um diesen Termin könnte die Volatilität deutlich ansteigen, dabei ist diese ohnehin traditionell hoch. Ein Nachfrageschock beim Bitcoin wegen einer Krise an den Finanzmärkten würde zu einer Kursexplosion führen. Denn der Bitcoin ist konstruktionsbedingt unelastisch gegenüber erhöhter Nachfrage. Auch wenn es nicht gleich sechsstellig wird: Kurse im mittleren fünfstelligen Bereich im kommenden Jahr sind nicht utopisch. Wer heute noch kauft, kann diese dann nächstes Jahr realisieren. Steuerfrei.
Bitcoin als alternative Anlageklasse
Traditionelle Anleger stehen Kryptowährungen immer noch skeptisch gegenüber. Für viele Altcoins ohne erkennbaren Nutzen, auch Shitcoins genannt, ist das durchaus berechtigt. Ähnliche Phänomene hat man auch an den Aktienmärkten gesehen, Stichwort Neuer Markt. Aber auch in diesem heute verrufenen Marktsegment gibt es Aktien wie United Internet, die sich herausragend entwickelt haben. An den noch jungen Kryptomärkten, die ja im Gegensatz zum Neuen Markt eine völlig neue Anlageklasse darstellen, wird sich in den kommenden Jahren ebenfalls die Spreu vom Weizen trennen. Klar ist: Der Bitcoin war, ist und bleibt im Kryptomarkt das, was Google, Amazon oder eben United Internet am Aktienmarkt waren und sind. Auch diese Aktien mussten zwischenzeitlich immer wieder Kurseinbußen hinnehmen. Doch wer dabeiblieb, baute sich ein Vermögen auf.
Das Jahr wird aufregend bleiben und das Bitcoin-Halving im Mai dürfte dann für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen. Außerdem könnte das für das nächste Jahr erwartete Bitcoin-Update Taproot aufgrund der derzeitigen Fortschritte schon in diesem Jahr klappen. Es wird das größte Update seit SegWit 2017, und es wird die Skalierbarkeit erhöhen. Dadurch können mehr Transaktionen mit einer noch höheren Geschwindigkeit verarbeitet werden. Die mangelnde Skalierbarkeit, die der Dezentralität geschuldet ist, war in der Vergangenheit immer wieder ein Kritikpunkt. Deswegen könnte das Update den Kurs weiter beflügeln.
Noch entscheidender für die Preisentwicklung ist aber, dass der Bitcoin bei traditionellen Anlegern immer mehr ankommt. Denn auch Anleger, die den im Ausland ansässigen Kryptobörsen skeptisch gegenüberstehen oder denen Transaktionen dort zu kompliziert erscheinen, können an dieser Entwicklung immer besser partizipieren. Sei es über einfache Handelsmöglichkeiten wie die Bison-App, die von einer Tochter der Stuttgarter Börse betrieben wird. Dort können der Bitcoin und drei andere Kryptowährungen physisch erworben werden. Der Vorteil des physischen Erwerbs: Gewinne sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Oder durch normale Börsentransaktionen über Zertifikate, wie die an den Börsen Frankfurt und Stuttgart gehandelten Bitcoin-Zertifikate der Schweizer Bank Vontobel. Der Nachteil dabei: Es gibt keine steuerfreien Gewinne nach einem Jahr, weil der Bitcoin nicht physisch erworben wird. Vielmehr unterliegen diese wie alle Zertifikate der Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent.
Der Bitcoin hat im Januar mit einem Plus von 30 Prozent die beste Performance seit 2012 hingelegt. Viele Beobachter sehen dies im Zusammenhang mit der Bitcoin-Funktion als weltweite Krisenwährung. Die gefährlichen Konflikte in Nahost und der Ausbruch des Coronavirus haben an den Aktienmärkten zu Verunsicherung geführt. Die Absicherungsfunktion von Bitcoin kommt nun auch im Mainstream an. Immer stärker setzt sich die Meinung durch, dass die Nutzung von Bitcoin nicht nur als digitales Gold, sondern auch als Absicherung gegen schwankende und vor allem fallende Aktienkurse von Nutzen sein kann. Seriöse Wissenschaftler empfehlen schon länger die Beimischung von Bitcoin im Anlageportfolio - je nach Risikoneigung mit einem Anteil zwischen zwei und sechs Prozent.