Bitcoin und Co: Fed-Aussagen stimmen Krypto-Anleger zuversichtlich


Anleger dies- und jenseits des Atlantiks haben am vergangenen Freitag auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole erleichtert auf die Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell reagiert. Die Notenbank hat die Zeiten des "billigen Geldes" nicht dem Ende erklärt und gleichzeitig auf die Gefahren der Coronavirus-Pandemie verwiesen. Da Kryptowährungen in den Reihen der Anleger als vermeintliche Hedge- und Diversifikationsfunktion fungieren, um sich gegen Wertrisiken zu stemmen, dürfte eine Zinswende Belastungspotenzial auf die Kurse ausüben. Seit Ausbruch der Pandemie in der westlichen Welt und den damit im Zusammenhang stehenden historischen Notenbanker-Schützenhilfen sind Investoren rund um den Globus verstärkt in Krypto-Anlagen geflüchtet.

PayPal und Coinbase haben neuen Optimismus versprüht


Der Bezahldienst PayPal und nicht zuletzt die US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase haben den Optimismus zurück auf das Parkett geholt. PayPal hatte vor einer Woche angekündigt, das Halten, Kaufen und Verkaufen von unter anderen Bitcoin und Ether für Kunden im Vereinigten Königreich möglich machen zu wollen. Coinbase hatte vor rund 1,5 Wochen verlauten lassen, dass man insgesamt eine halbe Milliarde Dollar in Kryptowährungen und zukünftig 10 Prozent des Gewinns automatisch in Digitalanlagen investieren möchte.

Solana (SOL) steigt auf über 100 Dollar - NFTs boomen nach wie vor


Die nach Marktkapitalisierung achtwichtigste Kryptowährung Solana (SOL) hat mittlerweile die psychologische Marke von 100 Dollar geknackt. Zu Beginn des Monats notierte der Kurs noch bei rund 30 Dollar pro Einheit. Befeuert wird die Rallye nach wie vor durch eine Veröffentlichung einer NFT-Serie über Primaten. NFTs, sogenannte Non-Fungible Tokens, machen ein Asset mithilfe der Blockchain-Technologie einzigartig. Dabei können die Anwendungsfälle von Krypto-Kunst bis hin zu Sammelkarten und virtuellen Welten reichen. Solana wird in der Branche mittlerweile als Konkurrent zum Branchenprimus Ethereum angesehen, welcher in Sachen Smart-Contract-Funktionalitäten federführend ist. Dank neuer Technologien und einem Konsensmechanismus namens "Proof of History" kann das Solana-Netzwerk rund 50.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Im Vergleich gelingt es dem Ethereum-Netzwerk derzeit 20 oder weniger Transaktionen pro Sekunde durchzuwinken. Durch ein neues Upgrade namens Ethereum 2.0 soll in Zukunft das Netzwerk jedoch unter anderem deutlich schneller gemacht werden.

Cardano steigt auf fast 3 Dollar


Cardano (ADA) kann weiterhin im Windschatten des angekündigten Upgrades für den 12. September weiteren Boden gutmachen. Mittlerweile steht der Kurs kurz vor der Eroberung der mentalen Hürde von drei Dollar pro Einheit, was gleichzeitig der höchste Stand in der Geschichte der Währung ist. Anleger versprechen sich durch das sogenannte "Alonzo-Upgrade" in rund zwei Wochen ein Aufrücken zum Konkurrenten Ethereum. Gerade in Sachen DeFi-Anwendungen (Decentralized Finance) könnte sich Cardano weiter etablieren und Ethereum Marktanteile wegnehmen. Unter "DeFi" können zum Beispiel Kreditgeschäfte oder andere bankenähnliche Dienstleistungen auf Basis der Blockchain-Technologie verstanden werden. Die zunehmende Konkurrenz dürfte für die Entwickler von Ethereum Ansporn genug sein, um in den eigenen Reihen alsbald technische Erneuerungen zu etablieren.

Ausblick Kryptowährungen: NFT- und DeFi-Hype sprengt alle Rekorde


Während gestandene Währungen wie der Bitcoin oder Ether zwar weiterhin gefragt bleiben, tanzen Assets wie Cardano (ADA) oder Solana (SOL) sprichwörtlich aus der Reihe.

Die jüngsten Entwicklungen rund um Non-Fungible Token und DeFi-Anwendungen zeigen, dass die Branche leibt und lebt und gewillt ist, sich stetig weiterzuentwickeln. Jüngst wurden für ein NFT-Projekt, einem sogenannten virtuellen Felsbrocken 1,3 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt. Auch der Zahlungsdienstleister Visa hatte einen digitalen "Crypto Punk" für 150.000 Dollar gekauft, um die boomende Ökonomie der NFTs aus erster Hand kennenzulernen.

Grundsätzlich bleiben aus technischer nebst fundamentaler Perspektive die Börsenampeln auf Grün, auch wenn kurzfristig mit Gewinnmitnahmen zu rechnen sein sollte. Eine Eroberung der technischen Marke von 52.000 Dollar könnten eine neue Rallye für den Bitcoin bis auf 60.000 Dollar und damit für den Gesamtmarkt auslösen.