Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurden die Zuschauer um Hinweise zum Aufenthaltsort des 40-Jährigen Österreichers gebeten.

Die Ermittler verdächtigen Marsalek unter anderem des besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Er soll zusammen mit anderen Beschuldigten wie dem ehemaligen Wirecard-Chef Markus Braun die Bilanzsumme und den Umsatz des Zahlungsanbieter durch Scheingeschäfte aufgebläht haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen. Auf dieser Basis hätten Banken und andere Investoren insgesamt 3,2 Milliarden Euro bereitgestellt. Das Geld sei voraussichtlich verloren.

Gegen Marsalek erließ das Amtsgericht München am 22. Juni einen Haftbefehl. Wenige Tage später meldete Wirecard Insolvenz an. Die weltweite Fahndung nach Marsalek blieb bisher erfolglos. Medien berichteten Mitte Juli, er könne sich in Belarus oder Russland aufhalten. Der ehemalige Vorstandschef Markus Braun und der frühere Finanzvorstand Burkhard Ley sowie andere Manager sitzen dagegen schon seit Ende Juli in Untersuchungshaft.

rtr